Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

aunen Te'Ain an:"Brek'te schätze ich." dann sah Thorsten den nordischen Te'Ain
an:"Und du bist wohl Snoh." Beide Te'Ain nickten. Thorsten hätte auch die beiden
Kämpferinnen begrüßt, aber sie unterhielten sich derart angeregt mit Tailea, dass er
sie nicht unterbrechen wollte. Snoh kam auf Thorsten zu und reichte ihm die
Hand:"Da du unsere Namen kennst, würde ich nun gerne deinen erfahren."
"Thorsten." Thorsten nahm die Geste an und somit die Hand. Er wusste, dass Snoh,
als er fest zudrückte, nur ein freundschaftliches Kräfteprüfen machen wollte, aber
trotzdem wollte er nicht all zu zimperlich sein. Thorsten drückte auch: Snoh sah
zunächst noch ganz gelassen aus, doch dann ging die Herzfrequenz hoch und sein
linkes Auge begann zu zittern. Thorsten liess los:"Freut mich, euch kennen zu lernen."
Snoh rieb sich hinter seinem Rücken die Hand:"Ebenfalls." Brek'te nickte nur erneut,
dieses mal schloss er jedoch respektvoll die Augen. Anscheinend gehörte die Arroganz
nur zur Show um Temmk in die Schranken zu weisen. Eigentlich war "anscheinend"
falsch ausgedrückt, Thorsten wusste das seit zwanzig Jahren...oder besser fünf
Jahren, schliesslich waren die drei erst seit dieser Zeit richtige Duellanten.
Die Duellantinnen wiederum hatten ihren Tratsch ausgetauscht und nahmen jetzt Jarin
in ihre Reihen auf. Die beiden Neuankömmlinge hatten zahlreiche Fragen an Jarin,
einige davon drehten sich um ihre Leder-Weste und ihr schimmerndes Armband.
Dann kam Snoh auf Thorsten zu:"Da die Kämpferinnen ja nicht gerade...ihre
Begrüßung auf dich schmeissen, werde ich sie dir einmal vorstellen: Die braune heisst
Traida, die schwarze, meine Schwester, heisst Äis." Thorsten sah sich den gackernden
Haufen musternd an:"Ich nehme an, deine Schwester nutzt hauptsächlich ihre Füsse
zum kämpfen und Traida nutzt schnelle Verwirrungstaktiken." "Das...das stimmt,
woher weisst du das?" "Deine Schwester hat diese Huf-Implantate, die wohl Stabilität
und Schlag-Härte geben sollen. Daraus kann man schliessen, dass ihre Füsse ihre
Waffen sind...ganz zu schweigen von ihrer Beinmuskulatur. Was Traida angeht, so
schwingen die beiden Schleier ihres Kragens mit jedem Schritt und sie sind
unglaublich leicht. Damit kann man einen Gegner im Nahkampf sehr gut verwirren.
Ich habe ausserdem ihre ganz leicht aufgeschürften Schienbeine gesehen, sie ist
während ihres Trainings also oft gefallen, was auf Renn-Spezialisierung deutet." "Nach
diesen sehr zutreffenden Beobachtungen schätze ich, dass du ein Krieger bist?!"
"Eigentlich nicht, ich habe nur einige Erfahrungen gemacht, was so etwas angeht."
"Aha...und was bist du dann? Gelehrter, Bauer oder sonst etwas anderes?" "Man
könnte mich wohl am ehesten als Forscher bezeichnen." "Forscher? Was ist das?"
"Eine Mischung aus Kundschafter und Gelehrtem. Ich suche nach Wissen, komme
dabei aber viel herum und hocke nicht nur über Schriften." "Ah...wenn dem so ist.
Aber nach all dem, was ich schon so von dir gehört habe, würde ich gerne einmal
einen Trainings-Kampf mit dir machen." "Gut, gehen wir zur Arena. Vielleicht möchte
Brek'Te ja auch daran teilnehmen." Brek'Te nickte nur ruhig. Doch von so einer
Gelassenheit hatten sich auch schon bei Thorsten viele täuschen lassen. Die uralte
Weisheit traf immer wieder zu: Stille Wasser sind tief.
Nach einem kurzen Marsch zu der Arena, standen die drei im Ring, während Temmk
noch bei den Ältesten war.
Thorsten verneigte sich:"Wer möchte zuerst? Oder beide auf einmal." Brek'Te verzog
amüsiert das Gesicht.
Snoh trat lächelnd vor:"Verzeih', wenn wir dir nicht so viel zutrauen, aber wir sind mit
die besten Kämpfer der Gegend. Also werde ich beginnen." Snoh spannte einmal die
gesamte Arm-Muskulatur an, um sich warm zu machen, dann winkelte er die Arme
an:"Ich bin bereit." Thorsten neigte den Kopf etwas:"Ich lasse dir gerne den Vortritt."
"Danke."
Snoh rannte los und holte mit dem rechten Arm aus. Der Schlag zischte in die
Richtung von Thorstens Brust. Snoh hätte genau so gut das Gesicht anpeilen können,
aber aufgrund der sportlichen Fairness verzichtete er darauf. Die Luft zischte unter der
herannahenden Faust.