Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

hervorstachen.
Oljia hatte noch nie so warme und dichte Kleidung geschenkt bekommen! Es war
unglaublich...selbst wenn Tjor doch scheitern würde, würde sie wohl keine Nacht mehr
frieren. Zur Not konnte sie sich ja jetzt immerhin verwandeln, dann hatte sie keine
Haut, die abfrieren konnte. Und wenn sie sich im Schrott einwühlen würde, würde
niemand sie bemerken, einfach eine gefallene K.U.. Es war irgendwie beruhigend,
nicht mehr so zerbrechlich zu sein und jederzeit eine Kampfmaschine werden zu
können, die eine D.U. in zwei Hälften schneiden konnte. Andererseits: Wer denkt
schon an sowas, wenn er nach Herzenslust die eigenen Vorräte aufstocken kann und
jemand anderes bezahlt?!
Sie sah eine wundervolle Kette, mit einem dicken, hellem Kristall, der genau so
schimmerte wie die Kameras einer K.U....also passte sie in gewisser Weise zu ihren
Augen. Schmuck war nicht viel Wert, weil er keinen Nutzen zum Überleben hatte, aber
in dieses Stück hatte sie sich verschossen.
Tjor kam zu ihr:"Die da?" "Mhhhmhhh...und vielleicht noch diese Gummibälle." Tjor
lächelte und reichte dem Händler, der mittlerweile mitgekriegt hatte, dass Tjor sehr
vermögend war, zwei Rero-Nüsse. Der Händler begutachtete die Nüsse, dass sie auch
nicht faulig waren, und händigte dann Kette und Gummibälle aus.
Sie ging weiter und sah da eine arme Frau stehen, mit einem kleinen Jungen, der
traurig auf den blauen Ball in ihrer Hand sah.
Sie sah den Jungen an und plötzlich zuckten Bilder durch ihre Sicht...an den kleinen
Knochen waren schon erste Systeme einer K.U..
Tjor trat neben sie:"Du siehst es auch." "Ja...kann...kann man denn da nichts
machen?" Plötzlich verschwanden die Systeme der K.U. von den Knochen des Jungen,
ohne dass dieser auch nur zuckte. Tjor lächelte vielsagend. Sie verstand:"Man kann."
Glücklich warf sie dem Jungen den blauen Ball zu. Der Kleine lachte glücklich und
seine Augen strahlten.
Tjor ging weiter.
Sie war glücklich...vielleicht war es doch nicht mehr so unwahrscheinlich, dass er das
war, was er vorgab zu sein.
Plötzlich blieb Tjor stehen und sah auf eine kleine Decke mit Steinen...hübsch
gemustert, aber sonst nichts besonderes. Er kniete sich zu der alten Frau herunter, die
diese Steine wohl aus irgendeinem Wahn gesammelt hatte, um sie zu verkaufen.
Aus purer Neugier gesellte sie sich dazu.
Er lächelte die alte Frau an:"Woher hast du die?" "Oh, in den Gängen liegen oft welche
davon rum. Ich bin zu alt, um noch eine Ernte zu pflegen oder etwas weiter zu
verarbeiten, aber ich sehe diese Steine, die so ein einzigartiges Muster haben und
schleppe sie nach Hause. Manchmal habe ich Glück und in einem ist etwas Erz, dass
mir ein Schmied oder sonst jemand als Schweissgut abkauft, aber meistens kaufen
nur Leute sie, die ein Haus daraus bauen möchten...und dann geht die Schönheit
verloren." Tjor lächelte und reichte ihr einen Beutel Rero-Nüsse und eine Salbe:"Ich
nehme den mit der golden schimmernden Ader. Diese Salbe ist gut gegen
Knochenschmerzen, falls du welche hast." "Oh...das...das ist so großzügig von dir..."
"Gilt der Tausch?" "Ja. Gerne sogar." Tjor reichte ihr die Sachen und erhielt den Stein
als Ausgleich.
Fragend wandt sie sich zu ihm, während sie weitergingen und Jimja um ihren Schwanz
hüpfte:"Ist an dem Stein irgendwas besonderes?" "Ja, er ist schön." Das jemand, der
Nüsse aus dem Nichts erschaffen konnte, einen Stein noch als schön ansah, war
irgendwie schön.
Sie lächelte ihn an und er zuckte mit den Schultern...wahrscheinlich hatte er ihre
Gedanken gelesen.
Als sie an ihm vorbei schielte sah sie etwas, dass ihre Aufmerksamkeit auf sich zog:
Handschuhe! Wie lange hatte sie keine Handschuhe mehr gesehen! Und dann auch
noch welche aus Synthetik! Mit Kunstfell! Sie drehte sich um und Tjor hielt schon