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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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kaum im Zaum halten, sie nicht wie <strong>ein</strong> sabbernder Schwachkopf anzusehen. Die<br />

weichen Gesichtzüge, die zarte schimmernde Haut...normalerweise achtete er<br />

garnicht auf solche Details. Ihr Herzschlag klang in s<strong>ein</strong>en Sensoren wie <strong>ein</strong>e<br />

wundervolle Symphonie. Wann hatte er sich zuletzt so gedankenverloren erlebt?!<br />

Langsam dämmerte es ihm: Damals, kurz vor s<strong>ein</strong>em Abitur. Eine Schülerin, welche<br />

auf der Durchreise ihres Vaters, <strong>ein</strong> Diplomat aus der Schweiz, nach Island, für <strong>ein</strong>e<br />

Woche in s<strong>ein</strong>er Stufe war. Er nahm es nicht mehr war, wenn die Lehrer ihn aufriefen,<br />

oder wenn die Pausenglocke klingelte, er konnte nur sie wahr nehmen. Damals war er<br />

noch schüchtern, wie man es nicht für möglich hielt, doch mitlerweile war er sehr<br />

extrovertiert, zumindest im Vergleich zu damals. Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von<br />

den Augen: Er war verknallt! Über beide Ohren. In all den Jahrhunderten hatte er<br />

k<strong>ein</strong>e Frau getroffen, welche ihn so faszinierte, wann immer er sich zu <strong>ein</strong>sam fühlte,<br />

schmiss er sich in s<strong>ein</strong>e Forschungen. Aber jetzt...in jeder Schaltung s<strong>ein</strong>er Naniten, in<br />

jeder s<strong>ein</strong>er Synapsen, spürte er dieses Bedürfnis nach Jarins Nähe. Er konnte sich<br />

selbst überwachen: Jedes mal wenn er sie wahr nahm, begannen die Drüsen in<br />

s<strong>ein</strong>em Körper Endorphine auszuschütten. Eindeutig: Er war verliebt. So <strong>ein</strong>e Chance<br />

durfte er sich nicht entgehen lassen, vielleicht würde es noch <strong>ein</strong>mal 900 Jahre<br />

dauern, bis Thorsten wieder so <strong>ein</strong>e Frau finden würde. Jarin hatte sich für <strong>ein</strong>en<br />

goldenen und <strong>ein</strong>en blauen Stoff entschieden, welche sie bei Jenna bezahlte. Jarin<br />

ging zu <strong>ein</strong>em der Schneider und wollte sich <strong>ein</strong> blaues T-Shirt mit goldenen<br />

Verzierungen bestellen. Eine Terranerin, welche das erste mal auf die Feilsch-Künste<br />

<strong>ein</strong>es Teladi traf: Das konnte Jarin sehr schnell zu viele Credits kosten. Auch wenn die<br />

Teladi hier sich ihre Profitsucht weitgehend abgewöhnt hatten, so konnten sie es doch<br />

nicht ganz los werden. Thorsten entschloss sich, Jarin etwas unter die Arme zu<br />

greifen.<br />

Dieser Stoff! Wie <strong>ein</strong> Seidentuch aus tausend und <strong>ein</strong>er Nacht! Ein T-Shirt daraus<br />

müsste der absulute Traum s<strong>ein</strong>. Dieser Teladi, wie Thorsten diese Wesen genannt<br />

hatte, nuschelte doch stärker als ihre Tante. Sie konnte sich nicht helfen, aber<br />

irgendwie hörten sich die Argumente der Echse etwas lasch an, fast so, als wollte sie<br />

sie übers Ohr hauen. Auf <strong>ein</strong>mal trat Thorsten hinter sie und richtete sich an den<br />

Teladi:"Hallo Jasmonus. Du willst doch wohl nicht schon wieder die Preise hoch<br />

treiben, oder?" "Oh, hallo Thorschten...natürlichhh nichhht, ichhh dachhhhte<br />

nur...achhhhh,..." er kratzte sich schuldbewusst mit <strong>ein</strong>er Kralle am Hinterkopf "...tut<br />

mir leid, essss kommt nichhhht wieder vor." Das kl<strong>ein</strong>e Reptil sah nun sie an:"Esss tut<br />

mir leid Fräul<strong>ein</strong>. Ichhhh kann manchhhmal nichhhht anders, ichhh bin halt wasss<br />

ichhhh bin. Wisssssen sssie wasss, ichhhh machhhe ihnen <strong>ein</strong>en Ssssonderpreisss. 25<br />

Creditsss." Das letzte Wort sprach die Echse fast extasisch aus. Aber dieser Preis<br />

schien ihr weit angemessener als 75 Credits:"Ist schon okay. Abgemacht." "Gut, freut<br />

michhhh, mit ihnen Gessschhhäfte zu machhhhen. Alsss weitere Entschhuldigung<br />

zssiehe ichhh ihren Auftrag vor und werde mir besssondere Mühe geben." "Wunderbar.<br />

Wann kann ich es denn abholen?" "Ichhh ssschhhicke es ihnen übermorgen über den<br />

Teleporter." "Gut, ich freue mich schon." Sie fühlte sich wunderbar, endlich musste sie<br />

nicht mehr um ihr Leben bangen. An diesem Ort fühlte sie sich so sicher wie damals in<br />

ihrem Elternhaus, bis sie ihre Eltern verlassen hatte um auf eigenen B<strong>ein</strong>en zu stehen.<br />

Und Thorsten...er hatte so <strong>ein</strong>e Ausstrahlung, etwas Besonderes. Etwas altes,<br />

mystisches. Und doch glaubte sie, ihn auf irgend<strong>ein</strong>e Art zu kennen. Sie wusste nicht,<br />

was von ihm menschlich war, aber er schien ihr doch viel humaner, als viele Menschen<br />

denen sie schon begegnet war. Dieses gütige Lächeln, welche Weisheit darin zum<br />

Ausdruck kam. Solche Gefühle hatte sie bisher noch nie für <strong>ein</strong>en Mann gehabt.<br />

Immer wenn er nahe an sie heran trat, fühlte sie das Blut in ihre Wangen steigen. Die<br />

Zärtlichkeiten in der Nähe s<strong>ein</strong>es Hauses waren wunderbar gewesen, aber erst jetzt<br />

wurde sie sich dessen so richtig bewusst. Nun wo sie darüber<br />

nachdachte...Ansch<strong>ein</strong>end hatte sie sich wirklich verliebt. Als sie sich von dem Stand<br />

abwandte, hakte sie sich bei Thorsten <strong>ein</strong>.

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