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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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geben, was ich nur kann. Hiermit möchte ich dir <strong>ein</strong> Stück von mir überreichen um<br />

uns zu verbinden." Er klappte die samtenschwarze Schachtel auf: Ein goldener Ring,<br />

aber nicht aus Gold, dieses Material glänzte viel mehr und wirkte irgendwie lebendig.<br />

Was sollte sie nun sagen? Sie liebte ihn zwar auch, aber so schnell? Sie kannte ihn<br />

noch nicht mal <strong>ein</strong>en Monat. Das erste was ihr in den Sinn kam, war das Wort Ja, doch<br />

sollte sie nur auf das hören, was ihr ihr Herz sagte?!<br />

Nun, bisher war jede Entscheidung die sie mit dem Herzen getroffen hatte richtig<br />

gewesen. Und s<strong>ein</strong> Gesicht: Die Züge, die so viel gesehen hatten, so viel Weisheit in<br />

sich bargen. Und s<strong>ein</strong>e Augen, die <strong>ein</strong>e wunderbare Ausstrahlung hatten, wie die<br />

Meere: mysthisch, endlos, mächtig und gütig. Und dieser Mann, der so sch<strong>ein</strong>bar<br />

endlose Kräfte zu haben schien, liess sich nun vor ihr nieder und bat sie um ihre<br />

Hand. Durfte sie ihn da enttäuschen? "Ja, ich will! Nur zu gerne!" Ein Lächeln zog sich<br />

über s<strong>ein</strong> Gesicht, pures Glück strahlte ihr entgegen. Thorsten begann zu leuchten,<br />

ebenso der Ring, welchen sie sich an den Finger gesteckt hatte:"Was ist denn das für<br />

<strong>ein</strong> Leuchten?" "Ich bin <strong>ein</strong>fach überglücklich, da passiert mir das manchmal." "Und<br />

der Ring?" "Ich habe dir doch gesagt, dass das <strong>ein</strong> Stück von mir ist. Er besteht<br />

vollkommen aus m<strong>ein</strong>en Naniten. Es ist wirklich <strong>ein</strong> Teil von mir." "Das...ist ja wirklich<br />

mal was Anderes. So etwas schönes habe ich noch nie gesehen." Thorsten lächelte<br />

schräg:"Danke, ich finde ja auch, dass ich nicht hässlich bin." Beide lachten. Er setzte<br />

sich wieder neben sie und legte den Arm um sie:"Wollen wir noch <strong>ein</strong>en Spaziergang<br />

machen? Ein bisschen Bummeln?" "Da sag' ich bestimmt nicht n<strong>ein</strong>." Thorsten ging<br />

auf die Mauer zu und wie <strong>ein</strong> Geist hindurch. Sie blieb stehen, schliesslich konnte sie<br />

nicht durch Mauern gehen. Thorsten kam halb durch die Mauer zurück:"Du kannst<br />

auch durch gehen, die Mauer wird <strong>ein</strong>fach um dich herum fliessen." "Aber...wie? Ich<br />

habe k<strong>ein</strong>e Naniten." "Ich muss nicht unbedingt an <strong>ein</strong>er Stelle s<strong>ein</strong>, damit ich mit<br />

m<strong>ein</strong>en Naniten Materie be<strong>ein</strong>flussen kann." "OK..." zögernd trat sie auf die graue<br />

Mauer zu und hindurch. Es war ungefähr das gefühl, als bestände die Mauer aus<br />

Wasser, welches wie Gelee die Form behält. Als sie hindurch getreten war, drehte sie<br />

sich um und klopfte mit der Hand auf die Mauer: Sie war wieder massiv.<br />

"Wollen wir dann?" Thorsten sah sie freundlich an. Sie hatte sich bisher zwar schon an<br />

das Springen mit dem Sprungantrieb gewöhnt, aber so manches machte sie dann<br />

doch noch stutzig. Jarin machte <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Hüpfer und hakte sich bei ihm <strong>ein</strong>. Hier<br />

hatte sie vor kurzem noch gewohnt, in der Nähe befand sich Doktor Johnsons Praxis.<br />

Der Gedanke an diesen Wiederling jagte ihr <strong>ein</strong>en Schauer über den Rücken. Aus der<br />

kl<strong>ein</strong>en Gasse gingen sie hinaus auf <strong>ein</strong>e Nebenstraße und letztendlich auf die<br />

Fußgänger-Passage. Hier gab es noch kl<strong>ein</strong>ere Boutiquen und Geschäfte, nicht diese<br />

monströsen Kaufhöhlen aus Stahl und Glas. Ein kl<strong>ein</strong>er Obst- und Gemüseladen kam<br />

zu ihrer Rechten in Sicht. Jarin sah große Kokosnüsse in <strong>ein</strong>er der Plastik-Kisten<br />

aussen vor dem Laden. Das war jetzt genau das, worauf die Lust hatte: Das weiße<br />

Fruchtfleisch <strong>ein</strong>er Kokosnuß. Ihr Gang verlangsamte sich, als sie mit ihren Augen die<br />

schönste Nuß aussuchte. "Ah, die Dame möchte etwas essen. Was möchtest du<br />

denn?" "Eine Kokosnuß. Wie letztens am Strand." "Aber das willst du doch wohl nicht<br />

in aller Öffentlichkeit...?" "N<strong>ein</strong>, nicht so wie das kl<strong>ein</strong>e Spielchen. So wie die, die wir<br />

uns unter der Palme geteilt haben." "Oh...entschuldigung. Na gut, gehen wir mal hin."<br />

Er liess sich von ihr zu der Kiste führen. Sie holte die größte Kokosnuß herraus und<br />

ging zur Kasse, bezahlte bei der Dame, die sie wieder erkannte und verliess nach der<br />

Verabschiedung den Laden. Jarin reichte Thorsten die Nuß:"Wärst du so freundlich?"<br />

"Aber sicher doch." Thorsten bohrte mit dem kl<strong>ein</strong>en Finger der linken Hand in <strong>ein</strong>en<br />

der drei Flecken der Kokosnuß <strong>ein</strong> Loch, dann zog er den Finger heraus, nahm die<br />

Kokosnuß in beide Hände, steckte die Fingerspitzen der Zeigefinger in das Loch und<br />

brach dann die Nuß in zwei Hälften. Thorsten lehnte sich zu ihr und flüsterte:"Soll ich<br />

das Fruchtfleisch ablösen? Du weisst schon, mit den Naniten." "Wenn es k<strong>ein</strong>er<br />

sieht...mir wäre es nur recht." "OK." Jarin drehte die Hälfte um, das weiße Fleisch fiel<br />

in <strong>ein</strong>em Stück heraus. Die hölzernen Schalen warfen sie in <strong>ein</strong>en Papierkorb und

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