Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

sei nur ein Körper, wie eine Marionette. Er hat vorher total anders ausgesehen."
"Wie...wie heisst er, wenn er schon ein Alien sein soll?" "Wir nennen ihn Tjor, sein
echter Name ist uns etwas zu seltsam."
Die junge Frau sah zu Tjor:"Hey...du, Tjor...komm mal her..."
Tjor lächelte und kam zu ihr:"Was ist denn?"
Nimia wog ihre Tochter in ihren Armen:"Du...du bist ein Alien?" "Ja." "Wie-...wieso
siehst du dann so aus, wie ein Jibjek?" "Willst du meine wahre Gestalt sehen? Ohne
Avatar, so wie ich hier auf eurem Planeten bin?" "Ja. B-b-bitte..."
Tjor lächelte und begann, golden zu leuchten. Seine Nebel-Aura strahlte so stark, dass
es wie ein Sonnenaufgang war.
Vom hinteren Körperbereich ausgehend löste er sich in einen goldenen Jibjek auf, der
wie ein Nebel langsam zerstob. Majestätisch breiteten sich Auroren aus golden
leuchtendem Nebel aus, die mystisch leuchteten.
Dieser Nebel war so wunderschön...und er umhüllte das ganze Vrack.
Plötzlich kam eine K.U. angerannt. Der Nebel leuchtete so beruhigend, dass sie gar
keine Angst hatte.
Tjor streckte eine seiner Auroren aus sich heraus und fasste der scannenden Maschine
an die Wange, als ob er ein Haustier streicheln würde.
Die Augen der Maschine blitzten kurz und dann leuchteten sie wieder, wobei die
Maschine in die Kniee ging und niederkniete, wie ein Ritter vor seinem König.
Die K.U. verschwand genau so, wie der übrige Trupp, im Nichts.
Jimja betrachtete ehrfürchtig den goldenen Nebel.
Dann floss der Nebel wieder zusammen, formte die Umrisse eines Jibjek und
verdichtete sich, bis er wieder da stand, in seinen Lumpen und mit diesem gütigen
Lächeln.
Er sah Nimia so freundlich an, wie sie gestern, als er ihr eine Nuss angeboten hatte.
Nimia sah ihm in die Augen, wie einer Sagengestalt oder einem Helden...oder dem
was er war...etwas unbekanntem.
Tjor lächelte:"Wir gehen ins nächste Dorf, vielleicht möchtest du ja jetzt dort
wohnen." Nimia sah nach unten:"Ich...ich wurde verbannt...mein Mann ist im Outback
verschollen und ich musste stehlen, um mich und Najea zu versorgen."
Er reichte ihr beruhigend die Hand:"Glaube mir, ich sorge dafür, dass niemand dich
wieder weg schickt. Du wirst mit deiner Tochter in Sicherheit leben."
Nimia sah ihn an:"Ich...ich glaube dir...du siehst nicht aus, wie jemand der lügt."
Nimia hielt ihre kleine Najea fest an sich und hatte überhaupt keine Angst.
Irgendwie war das so irreal wie die Dinge, die sie gesehen hatte, bevor sie starb...und
die Dinge, die sie hier gesehen hatte, als sie tot gewesen sein musste.
Ein helles, weißes, warmes Licht direkt an Najeas Lager...das war Najeas Geist
gewesen...deshalb hatte sie nicht losgelassen.
Sie hatte sich seit Monaten nicht mehr so gut gefühlt. So fit und satt...und sie konnte
ihr Kind endlich ernähren.
Tjor...oder wer immer er war, lächelte...eigentlich tat er nichts anderes...er schien
glücklich:"Lasst uns aufbrechen."
Ein Tagesmarsch war kein Problem und am Abend kamen sie an der geheimen Luke in
dem Trümmerfeld an, der zu der unterirdischen Siedlung führte, wo sie geboren und
aufgewachsen war.
Tjor ging zielstrebig zu dem Schalter, einer stumpfen Stahlstrebe.
Sie sah betrübt zu Najea, wissend, dass bald die starken Patroullien des UCC hier ihre
Wegpunkte ablaufen würden:"Sie ändern wöchentlich die Kombination für den
Mechanismus...dort werden wir nicht reinkommen."
Wie sie es früher oft getan hatte, ruckte Tjor den Hebel in einer Kombination herum
und die schrottgespickte Luke öffnete sich knarrend.
Der Duft von Schwarzgebranntem und Benzin drang aus dem Versorgungsbereich des
Dorfes, dessen Abgase aus den ewig brennenden Gasrohren der alten Städte kamen.