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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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Ein Kampfläufer war zu <strong>ein</strong>er anderen Maschine umgeschmolzen worden.<br />

Nonsens!!!<br />

Leugnen liess sich allerdings nicht, dass k<strong>ein</strong> Funkkontakt mehr zu den Truppen<br />

ausserhalb der Stadt bestand.<br />

Er hätte jetzt wahrsch<strong>ein</strong>lich Bluthochdruck bekommen, dass ihm die Röte der Wut in<br />

die Wangen gestiegen wäre, hätte s<strong>ein</strong> Kreislauf noch das alte Verhalten.<br />

S<strong>ein</strong>e bleiche, faltige Haut blieb ungefärbt, s<strong>ein</strong>e Augen fahl und doch voller Zorn, den<br />

mehr als s<strong>ein</strong>e Augen nicht mehr auszudrücken vermochten.<br />

Ein verächtliches Schnauben, dass <strong>ein</strong> leichtes Rasseln aus s<strong>ein</strong>em Lungenautomaten<br />

zu Tage forderte folgte <strong>ein</strong> Druck auf das Intercom s<strong>ein</strong>es Büros:"Schickt alle<br />

Kampfläufer! Jeden <strong>ein</strong>zelnen! Verdoppelt die Schichten in den Fabriken! Die VdE wird<br />

fallen!"<br />

Thorsten lehnte sich entspannt gegen die Wand des kl<strong>ein</strong>en Hauses, in das man ihn<br />

und Jarin <strong>ein</strong>geladen hatte. Die Sonne färbte die Baumwipfel leicht rot, als wäre es<br />

Herbst.<br />

Der Duft von Tau und Pflanzen stieg ihm in die Nase und der leichte Hauch von<br />

Jasmin, den s<strong>ein</strong>e Geliebte seit ihrer Perfektion der Körperkontrolle aus ihren<br />

Schweissdrüsen verströmte.<br />

Jarin schlief komplett, ihre Naniten dümpelten im Stand<strong>by</strong> zwischen den Partikeln des<br />

Universums umher.<br />

Die Sonne erhob sich langsam weit genug und der erste Lichtstrahl erreichte Jarins<br />

Augen, wo er vorher nur ihre Nase gestreichelt hatte.<br />

Ein kurzes Zucken ihrer Augen, dann <strong>ein</strong> müdes Blinzeln und die ersten Energie-<br />

Signaturen in ihren Naniten.<br />

Er verfolgte jeden ihrer Morgen: Das Funkeln in ihren schläfrigen Augen, ihr sanftes<br />

Lächeln wenn sie ihn neben sich wachen sah und die Andeutung <strong>ein</strong>es Kussmundes<br />

auf ihren Lippen.<br />

Das Glitzern der Energie in ihren Leitungen, das Erwachen ihrer Generatoren und<br />

Antriebe, wie jeder Nanit zu leuchten begann in diesem herrlichen, warmen silbernen<br />

Schimmer.<br />

Jarin stützte sich mit ihrem Ellenbogen auf und legte die Wange in ihre Hand:"Du<br />

siehst so ernst aus? Was brennt dir auf den Seelen?"<br />

"Wir beide sind hier, unsere Kinder sicher und geborgen...es gibt so Viele, wo ich<br />

<strong>ein</strong>fach nicht helfen kann. Ich könnte alle Kriege und jede Kriminalität beenden und<br />

trotzdem weiss ich, was dann passiert und es macht mich <strong>ein</strong>fach nur traurig."<br />

"Jemand hat mal etwas sehr weises zu mir gesagt:"Man kann die Lebewesen nicht<br />

ändern, nur sie selbst können das. Und das braucht s<strong>ein</strong>e Zeit." Und soweit ich mich<br />

erinnere, habe ich diesen weisen Mann geheiratet."<br />

Er lächelte und setzte sich zu ihr auf's Bett:"Ich weiss. Aber es tut so weh, Kinder<br />

verhungern zu sehen, Mütter um ihre Kinder w<strong>ein</strong>en zu hören und den Tod und das<br />

Verderben <strong>ein</strong>es Krieges zu riechen, während man mit s<strong>ein</strong>er Familie am<br />

Frühstückstisch sitzt und s<strong>ein</strong>en Kindern <strong>ein</strong>en Löffel Brei in das verschmierte<br />

Mündchen schiebt."<br />

"Du leidest, weil du d<strong>ein</strong> Glück nicht teilen kannst, ohne die Welt ins Chaos zu<br />

stürzen."<br />

"Ich kann so viel und tue so wenig."<br />

"Du bist der klügste Vollidiot den ich kenne und bist blind obwohl du so viel siehst.<br />

Natürlich könntest du mehr tun, aber du tust genug und leistest Unglaubliches. Das<br />

beste Beispiel heisst Sio und liebt es, wenn man ihn hinterm Ohr krault. Und jetzt,<br />

m<strong>ein</strong> Liebster, lass uns dieser Welt den Frieden geben."<br />

Thorsten nickte:"Schmalzig, aber genau das was ich gebraucht habe, m<strong>ein</strong> Schatz.<br />

Also auf geht's."<br />

Der durch das Fenster schon verheissungsvoll wirkende Sonnenaufgang entfaltete im<br />

Freien s<strong>ein</strong>e ganze Pracht.

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