Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

Vielleicht wäre das die beste Gelegenheit, Jarin die anderen Spezies zu zeigen. "Jarin,
hast du Lust auf einen Markttag?" "Hier gibt es einen Markt?" "Ja, dort wird mit
Credits gehandelt, ich habe dir ja schon erklärt was das ist. Dort werden
handgemachte Kunst aller Art, Speisen, Pflanzen und kleine Basteleien verkauft.
Ausserdem könntest du die Spezies mal in Natura erleben." "Oh ja, das wäre toll." sie
freute sich wie ein kleines Kind, doch dann fuhr sie fort:"Aber...ich habe ja gar keine
Credits." "Du hast gesehen, dass ich mir ein ganzes Sonnensystem gemacht habe,
glaubst du, da hapert es an Geld?" Sie lächelte verlegen:"Nein, wohl eher nicht." Er
gab ihr ein paar der bunten Credit-Karten, wieder freute sie sich. Als nächstes
teleportierte er sich und sie auf den Marktplatz. Sie sah sich erstaunt um, er hatte ihr
zwar von den Hochhäusern hier erzählt, aber sie schienen ihre Vorstellungen noch zu
übertreffen. Er ging weiter, sie folgte ihm auf Schritt und Tritt.
Am wenigsten Probleme schien Jarin noch mit den Xenon zu haben, immerhin hatten
diese dank Thorstens Hardware wenigstens menschliche Gesichter und eine doch
ziemlich menschliche Form. Die Boronen schien sie gleich zu mögen, die quirligen
Wesen waren ja auch fast wie die Figuren aus Kinderserien: Fast immer fröhlich, fast
immer nett und doch irgendwie total von der Rolle. Dann konnte sie auch noch sehr
gut mit den Teladi, nur das Zischeln der Echsen machte ihr noch Probleme, obwohl sie
sagte, dass sie mal eine Groß-Tante gehabt hätte, welche ähnliche
Sprachschwierigkeiten gehabt hatte. Die Paraniden machten ihr zwar weniger
Probleme als die Split, aber eines schien ihr nicht so recht mit den Drei-Augen zu
gelingen: Augenkontakt. Es konnte wirklich Anfangs etwas schwierig sein, einem
Paraniden in die Augen zu sehen: Während man selbst mit seinen beiden Augen in das
Linke und Rechte eines Paraniden sah, musterte einen dessen Mittleres. Dann
versuchte der menschliche Blick, dem mittleren Auge zu folgen, woraufhin der
Paranide ein anderes Auge nutzte um einen zu Mustern...so etwas konnte sich gut
eine halbe Stunde hinziehen, wenn die Irritation stark genug war. Thorsten hatte
damit keine Probleme, die Naniten rund um seinen Körper hatten alle Kameras,
wodurch er mehrere milliarden Augen hatte. Kameras war vielleicht auch falsch
ausgedrückt: Sie hatten Sensoren, die den Fluss des Lichtes um Thorsten herum
erfassen und somit in ein Bild umwandeln konnten.
Er und Jarin gingen an den Ständen vorbei, die bunten Buden konnten wirklich mit
jedem Jahrmarkt mithalten, besonders die der Teladi von Ianamus Zura, deren Stände
wie ein eigenständiges Kunstwerk wirkten. Jarin stand bei den Stoffen, welche von
Jenna/9-43 hergestellt wurden. Als sie noch als Computer-Tower auf einem Xenon-
Schiff stationiert war, stellte sie spezielle Sonnen-Segel und Solar-Kollektoren her, was
sie nun in diesen Kunstzweig investierte. Mit Ergebnissen, welche selbst eine
Seidenraupe in den Schatten stellten. So eine Farbenpracht und so ein Spektakel an
schimmernden Stoffbahnen konnte mit fast jedem Edelstein mithalten. Irgendwie kam
daran kein weibliches Wesen vorbei, so auch Jarin: Sie sah zwischen den Stoffbahnen
hin und her, unschlüssig, welchem beinahe hypnotischem Farbenspiel sie sich zuerst
hingeben sollte. Wäre Jenna irgendwo anders gewesen als hier, sie hätte den
Kunstmarkt revulotionieren können, wäre sie kein Xenon gewesen. Hier jedoch konnte
sie sich auf dem Markt alles leisten, dank ihrer enormen Gewinne. Wie es schien,
sollte Jenna auch jetzt wieder Profit erwirtschaften. Wo es Profit gab, waren natürlich
auch Teladi aus der Profitgemeinschaft nicht fern: Drei Schneider hatten sich in
strategisch günstiger Position um ihren Stand verteilt. Dank eines Scanners konnten
sie die Maße eines Lebewesens innerhalb einer Sekunde erfassen und hatten dann die
Sillhuette um ihre Aufträge zuhause zu erledigen. Aber erst einmal musste Jarin sich
für einen Stoff entscheiden, nur ihre Augen schimmerten noch mehr als der Stoff.
Diese grünen funkelnden Sterne der Schönheit...Thorsten ertappte sich dabei, wie er,
ein fast eintausend Jahre alter biomechanischer Organismus der Größe einer Sonne,
mit schräg angelegtem Kopf wie ein Idiot in die Augen der jungen Frau von der Erde
sah. Er schüttelte den Kopf um seine Gedanken zu ordnen, wieder konnte er sich