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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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schien das Zischeln der Sprache ihres Volkes in den Menschen schon <strong>ein</strong>e Art<br />

Misstrauen hervor zu rufen. Manche Mienen-Arbeiter oder Bauern ihrer Art sprachen<br />

immer noch ohne die Zungentechnik. Teladi, die von Geburt an mit der Zungentechnik<br />

sprechen lernten, setzten sie ohne weitere Probleme schon normal <strong>ein</strong>. Sie besann<br />

sich zurück auf die Robenträger:"Einen schönen Eisendiener habt ihr dort. Ich habe so<br />

<strong>ein</strong>en noch nie gesehen. Wollt ihr ihn verkaufen?" Jetzt <strong>ein</strong> langsames Kopfschütteln.<br />

"Seid ihr auf der Durchreise." Wieder <strong>ein</strong> langsames Nicken. Jetzt wurde es Jana doch<br />

etwas seltsam, vielleicht sollte sie sich doch lieber vorstellen:"Ich bin Jana, die<br />

Händlerin. Ich wurde nach der Heilerin benannt, die mich beim Schlüpfen rettete. Wie<br />

heißt ihr?" K<strong>ein</strong>e Antwort.<br />

Jetzt bekam Jana langsam Angst, sie spürte das Frösteln um ihre Stirnschuppe, als<br />

diese etwas erblasste. Sie schlug die Zügel an und die Ochsen legten <strong>ein</strong>en<br />

gemächlichen Galopp <strong>ein</strong>, der sie an den Robenträgern vorbei führte.<br />

Nach etwa fünf Minuten erreichte sie die Herberge. Die Holz- und St<strong>ein</strong>hütten um sie<br />

herum trugen viele Handelsmöglichkeiten in sich und <strong>ein</strong>ige Freunde.<br />

Sie zog die Zügel nach rechts und führte die Ochsen somit in die kl<strong>ein</strong>e Gasse<br />

zwischen der Herberge und <strong>ein</strong>em dem Schuppen eben dieser. Weil die Gasse ziemlich<br />

schmal war, kletterte sie nach hinten, an den Netzen, Säcken und Bündeln vorbei,<br />

durch ihren Wagen. Ihren kl<strong>ein</strong>en Beutel mit ihrem Geld trug sie bei sich, an ihren<br />

Gürtel gebunden. Sie hüpfte aus ihrem Wagen und bog um die Ecke, in die<br />

Herberge:"Hallo, Rohn...Dima. Habt ihr <strong>ein</strong> Zimmer für mich?" Rohn lächelte, der<br />

stämmige Mensch beugte sich über den Tresen:"Für unsere Echsenfreundin doch<br />

immer. Hast du wieder vor, <strong>ein</strong>e Woche zu handeln?" "Dieses mal vielleicht länger."<br />

"Ah, ich gebe dir das wärmste Zimmer des Hauses." "Oh, danke. Es ist draussen so<br />

kalt." "Der Herbst ist dieses Jahr eigentlich sehr warm, aber d<strong>ein</strong> Volk ist ja ziemlich<br />

kälteempfindlich." "Tja, aber dafür haben wir die härtere Haut und können besser<br />

schwimmen." "Das stimmt...und es gibt kaum bessere Händler als euch. Aber laufen,<br />

naja, da könnt ihr uns nicht das Wasser reichen." "Und ihr könnt besser Schmieden<br />

als wir, mehr Kraft und <strong>ein</strong> bisschen bessere Augen." "Dafür hört ihr alles." Dima kam<br />

zu ihr und Rohn:"Müsst ihr das eigentlich jedes mal machen? Die Stärken und<br />

Schwächen jeder Art aufzählen? Ihr macht das doch eh nur aus Spass, man kann<br />

besseres mit s<strong>ein</strong>er Zeit anfangen als dieses Geblödel." Rohn lächelte:"Ach komm<br />

schon, Dima. Sie kommt her seit sie fünfzehn Jahre ist. Das war immer unser<br />

Begrüßungs-Ritual." "Jaja...Jana, soll ich d<strong>ein</strong>en Ochsen etwas Stroh geben?" "Das<br />

wäre nett. Wie viel macht das für mich und m<strong>ein</strong>e Ochsen?" "Für <strong>ein</strong>e Freundin macht<br />

das <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Eisener." "Das bezahl ich gerne." Jana griff in ihren Beutel und zog<br />

<strong>ein</strong>e der etwa kirschkerngroßen Eisenkugeln hinaus, die gegen Rost mit Wachs<br />

überzogen waren. Rohn steckte den kl<strong>ein</strong>en Eisennugget in s<strong>ein</strong>en Gürtel-Beutel und<br />

gab Jana die dicken Schlüssel zu ihrem Zimmer, bei dem der Kaminschacht aussen an<br />

der Wand vorbei lief. Jana setzte sich an <strong>ein</strong>en der Tische um den Kamin:"Dima, habt<br />

ihr noch etwas vom Mittagessen für m<strong>ein</strong>e Art da?" "Ja, zwei drei Portionen." "Könnte<br />

ich etwas haben?" "Sicher, ich hole es nur schnell." Kurz darauf kam die Frau aus der<br />

Kücher hervor und stellte Jana <strong>ein</strong>e dampfende Portion gekochter Sumpfpflanzen auf<br />

den Tisch. "Dankeschön." Hungrig steckte Jana sich die erste Gabel ins Maul. Als sie<br />

die erste Portion gegessen hatte und Dima ihr freundlicherweise noch <strong>ein</strong>e Extra-<br />

Portion gab, wäre ihr beim Anblick der Tür fast die Gabel aus der Hand gefallen: Die<br />

beiden Robenträger, deren Köpfe von den Schatten verhüllt wurden, selbst als das<br />

Kerzenfeuer an dem Tresen von unten hin<strong>ein</strong> Schien, gefolgt von ihrem Eisendiener.<br />

Rohn wirkte geschockt, aber es gab öfters seltsame Gestalten in dieser Stadt, weil sie<br />

<strong>ein</strong> ziemlich bekannter Handelsposten in dieser Gegend war. Rohn lächelte etwas<br />

ängstlich:"Ah, herzlich willkommen in unserer Herberge. Möchten sie <strong>ein</strong> Zimmer?"<br />

Wieder das angedeutete Nicken des Großen. Rohn wirkte <strong>ein</strong>geschüchtert:"Ähm, gut,<br />

das macht <strong>ein</strong>en kl<strong>ein</strong>en Messing. Möchtet ihr noch etwas von den Resten vom<br />

Mittag?" Jetzt sah die größere Gestalt zu der kl<strong>ein</strong>eren, welche den Kopf leicht hin und

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