Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

und sackte jammernd zu Boden. Nun blieb nur noch der Dummbatz, der sich, wie ein
Kaninchen vor der Schlange, keinen Millimeter bewegte. Jedoch brabbeln konnte er
noch ganz gut:"Äh...äh...öh...was?...eh?" Thorsten ging auf ihn zu und hielt sein
Gesicht ganz nah an das seine:"Buh!" "Uaaaahhhh..." Der Kerl rannte schreiend davon
und um die nächste Ecke. "Können wir weiter?" Jarin fasste Thorsten am Arm und zog
ihn weiter. Auch er ging jetzt normal weiter, auf die Hauptstraße und mit Jarin zum
Einkaufs-Tower.
Um so dichter man dem Shopping-Tower kam, desto mehr Teladi tummelten sich auf
den Straßen. Wieso auch nicht? Hier war schliesslich alles billiger als in ihren
Heimatsektoren. Die zischelnden Echsen sahen auf ihn und Jarin wie auf fremde
Wesen, die man noch nie zuvor in den Sektoren gesichtet hatte. Vermutlich schätzten
sie den Wert des Stoffes ein, den beide trugen. Stoff war vielleicht etwas abwegig: Es
sah zwar aus wie Textilien und fühlte sich wunderbar weich an, in Wahrheit steckten
hinter den ganzen Fasern und Nähten winzige Computer, Energieleitungen,
Kraftfeldgeneratoren, Muskelkraftverstärker(zumindest in Jarins Kleidung), Sensor-
Systeme, Naniten und Tarnsysteme. Die Kleidung wäre wohl mehr wert gewesen, als
die Echsen gedacht hätten. Immerhin waren die Maschinen stärker als die Flotte der
Teladi, Argonen, Terraner, Paraniden, Boronen, Split und Khaak zusammen. Man hätte
sich damit zum Herrscher über die Sektoren aufschwingen können. Wenn man denn
gewusst hätte, was hinter dem leuchtend weißen Stoff gesteckt hatte. Doch so war es
nur ein schöner, feiner Stoff und ein toller Partner-Look. Thorsten und Jarin erreichten
die Eingangshalle des Towers, Jarin sah sich um, sie war begeistert. Sicher konnte die
Größe des Gebäudes nicht mit den Wolkenkratzern von Diamond-City mithalten, doch
der Prunk und all die Accsessoires hier konnten wohl keinen Shopping-Begeisterten
unbeeindruckt lassen. Jarin jedenfalls zog Thorsten hinter sich her, als ob das
Kaufhaus jeden Augenblick verschwinden würde und man keine Zeit verlieren
durfte...einem normalen Wesen hätte sie wohl den Arm abgerissen. Hätte Thorsten
versucht, mit den Füssen zu bremsen, hätte Jarin ihn höchstwahrscheinlich wie einen
Pflug durch den pompösen Marmor-Boden gezogen.
Jarins erstes Ziel war ein Laden, der Kristall-Kunstwerke verkaufte, von einfachen
Deko-Artikeln, bis hin zur Figur, deren Kern ein Datenkristall war, auf den man ein
Photo laden konnte, welches von einem Holo-Projektor über die Statuette projeziert
wurde. Jarin interessierte sich insbesondere für eine kleine Apparatur mit Gold-
Verziehrungen und Kristall-Kugeln. Um eine große, leuchtende Kugel waren mehrere
andere Kristall-Kugeln verschiedener Farben geordnet, die auf goldenen Schienen
darum kreisten. Das kleine Meisterwerk trug den Namen: Die Legende des Erd-Sol-
Systems. Jarin hätte beinahe ausgeplappert, dass dies ihr Heimat-Sonnensystem
war...sie konnte sich aber gerade noch beherrschen. Sie kniff schuldbewusst die
Augenbrauen zusammen und lächelte dann ganz unschuldig...Thorsten musste
lächeln. Dann kamen sie an einen Laden, den Thorsten interessant fand: Die
Musikabteilung des Hauses. Es zog ihn zu einem Glasständer, auf dem die neueste
Teladi-Blues-Compilation aufgesbart war. Die Echsen konnten recht musikalisch sein.
Er tastete mit einem Nanit die Molekularstruktur der CD und somit den eingebrannten
Datensatz, woraus er das Musikstück errechnete und somit "innerlich" hören konnte.
Das Album war nicht schlecht, also griff er es sich und ging zur Kasse...ein Status-
Symbol für viele Geschäfte, schliesslich war es einfach, das automatisch mit
Funksendern zu machen. Wahrscheinlich waren die Kassierer deswegen so freundlich,
sie wussten einfach, dass sie jederzeit ersetzt werden konnten...und ihr Lohn war
auch nicht von schlechten Eltern. Thorsten bezahlte mit einem Lächeln auf den Lippen
und steckte die CD in seine Tasche. Eigentlich hätte er auch das ganze Geschäft
aufkaufen und in seine Tasche stecken können, schliesslich arbeitete darin eine enorm
verbesserte Version des Subraum-Kompressions-Mechanismus.
Jarin und er gingen weiter, durchstöberten noch zwei Stunden die Geschäfte und
machten dann eine Pause: Jarin hatte Hunger.