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Fast ein Jahrtausend written by Collossus-Fan - Fotograf Sebastian ...

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das Gelege auf dem kl<strong>ein</strong>en Tisch. Jarin sah zu Thorsten herüber, er fand nur schwer<br />

Anschluss an die übrige männliche Gesellschaft. Sie lehnte sich zu ihm herüber und<br />

flüsterte in s<strong>ein</strong> Ohr:"Thorsten, warum gesellst du dich nicht zu den anderen?" "Nun,<br />

wenn ich in <strong>ein</strong>e Gruppe <strong>ein</strong>trete, die weiss wer und vor allem was ich bin, dann traut<br />

sich so gut wie k<strong>ein</strong>er etwas zu sagen." "Kannst du es ihnen verübeln?" "N<strong>ein</strong>, sicher<br />

nicht. Aber es ist nicht unbedingt berauschend, wenn man sich <strong>ein</strong>fach neben <strong>ein</strong> paar<br />

Leute stellt und diese sind augenblicklich still." "Da hast du auch wieder recht. Aber<br />

versuch es doch wenigstens mal." "Na gut, wenn du m<strong>ein</strong>st." Thorsten stand auf und<br />

ging auf die beiden männlichen Teladi zu.<br />

Thorsten hatte das Gefühl, wie <strong>ein</strong> drohendes Unheil über die beiden Teladi vor ihm zu<br />

ziehen. Während Lasmios ziemlich ruhig blieb, stieg die Pulsfrequenz von Kunopos in<br />

die Höhe. Thorsten konnte es ihm nicht verdenken: Er hatte jeden <strong>ein</strong>zelnen<br />

Bewohner dieses Planeten hergeholt, ausser denen die mittlerweile hier geboren<br />

worden waren. Thorsten zog sich bis auf die Einführung komplett zurück, ausser der<br />

Bescherung an Weihnachten, doch jeder kannte ihn hier. Jeder sah ihm nach und so<br />

gut wie überall sprach man <strong>ein</strong>mal täglich von ihm. Vielleicht gerade deshalb, weil er<br />

möglichst viel von s<strong>ein</strong>em Privatleben geheim hielt. Er erreichte die beiden kl<strong>ein</strong>en<br />

Echsen, Lasmios begrüßte ihn mit aufgerichteter Rückenfinne und <strong>ein</strong>em Kopf-Nicken,<br />

während Kunopos gerade <strong>ein</strong> halb starres Nicken hervor brachte. "Ha..allo Herr<br />

Kemmrichhhh...freut michhhhhh ssssssie kennen zssssu lernen." "Ebenfalls, Kunopos.<br />

Mir wäre es angenehm, wenn du mich normal behandeln würdest, wie jeden anderen<br />

auch." "Ssssssssichhhhhher....tshhhhhhh." "Kunoposss, esss issst dochh ok. Du bissst<br />

aber auchh <strong>ein</strong>e Sssteife Echssse." Ansch<strong>ein</strong>end war der Teladi wirklich mehr als<br />

schüchtern, dazu kam, dass er zwar immer von Thorsten gehört haben, ihn aber<br />

heute zum ersten mal gesehen haben musste. Auf jeden Fall tat die kl<strong>ein</strong>e Echse<br />

Thorsten leid. Aber was hätte er tun können? Hätte er dem Teladi <strong>ein</strong>en Trick<br />

vorgeführt, hätte es ihn nur noch mehr <strong>ein</strong>geschüchtert. Also blieb Thorsten nur <strong>ein</strong>e<br />

Wahl: Die Stille überstehen, bis Kunopos sich entspannt hatte.<br />

Die Echse brauchte dafür volle fünf Minuten, in denen Thorsten und Lasmios sich über<br />

die Kunst von Ianamus Zura unterhielten. Das lockere Gespräch schien den total<br />

verspannten Kunopos zusätzlich zu lockern und bald beteiligte er sich rege an der<br />

Diskussion. Thorsten überprüfte nebenbei, ohne das jemand etwas mitbekam, den<br />

Schlüpfstatus der kl<strong>ein</strong>en Schlüpflinge: Sie machten sich gerade an das Aufreiben der<br />

Schale. Die Kl<strong>ein</strong>en würden wohl sicher noch <strong>ein</strong> bis zwei Stunden brauchen bis sie<br />

durch die Schale brechen würden, das hing ganz von ihrer Motivation ab. Die beiden<br />

Echsen vor ihm unterhielten sich mittlerweile fast ohne ihn zu beachten, so angeregt<br />

diskutierten sie über ihre Eindrücke über die Kunst. Sicher gab es in der Gem<strong>ein</strong>schaft<br />

k<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>ziges Original-Bild von Ianamus Zura, doch Kunopos hatte den Planeten sicher<br />

schon <strong>ein</strong>mal besucht oder sich <strong>ein</strong>e der Kopien in dem planetaren Museum der<br />

Gem<strong>ein</strong>schaft angesehen. Thorsten brachte ab und zu eigene Eindrücke <strong>ein</strong>, wobei er<br />

<strong>ein</strong> wandelndes Kunstlexikon war, <strong>ein</strong>ige der als "ur-alt" bezeichneten Werke waren<br />

jünger als er. Thorsten konnte Jarin in der Gruppe der Frauen ausmachen, alle<br />

unterhielten sich angeregt. Er dachte augenblicklich an das Wort "Tratsch". Die arme<br />

Jarin wurde dazu noch mit zahlreichen Fragen bezüglich der Verlobung, Thorsten und<br />

ihrer Person bedacht. Sie konnte <strong>ein</strong>em richtig leid tun.<br />

Doch Jarin schien darin aufzugehen, endlich konnte sie sich mal wieder ausgiebig mit<br />

anderen Frauen unterhalten, auch wenn k<strong>ein</strong>e davon <strong>ein</strong> Mensch war...aber selbst<br />

Jarins Verlobter war im eigentlichen ja k<strong>ein</strong> Mensch mehr. Parties waren für Thorsten<br />

eher <strong>ein</strong>e seltene Angelegenheit, es kam öfter vor, das er durch <strong>ein</strong>e Sonne hindurch<br />

flog. Doch er genoss es <strong>ein</strong>mal, wieder in größerer Gesellschaft zu s<strong>ein</strong>.<br />

Die Zeit verging und bald konnte er mit s<strong>ein</strong>en Sensoren erkennen, dass die kl<strong>ein</strong>en<br />

Teladi-Kinder kurz vor dem Schlüpfen waren, das Erste in allerhöchstens fünf Minuten.<br />

Doch Thorsten behielt es für sich, die Überaschung wollte er den Eltern nicht<br />

vermiesen. Das erste Ei begann zu wackeln, <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Loch brach in der Schale und

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