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Re-education durch Rundfunk - repOSitorium - Universität Osnabrück

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egard to the fact that we had to fight two wars, with all their sacrifices, we must<br />

now secure a just settlement without fear or favour. It is extremely distasteful to<br />

see victorious nations courting a defeated enemy for ideological reasons.” 350<br />

Bereits im April 1944 hatten sich Amerikaner und Briten darauf geeinigt, ihren<br />

Truppen jegliche Verbrüderung mit dem Feind zu untersagen. An den<br />

Oberkommandierenden Eisenhower erging in der amerikanischen Direktive 1067<br />

die Weisung: „In der Durchführung Ihrer Besetzung und Verwaltung sollen Sie<br />

gerecht, aber fest und distanziert sein. Sie werden jede Fraternisierung mit den<br />

deutschen Beamten und der deutschen Bevölkerung unterbinden.“ 351 Auf<br />

britischer Seite kam der „Letter on Non-Fraternisation“ von Montgomery an die<br />

Truppen. Darin legte er mit Blick auf die Fehler nach dem Ersten Weltkrieg die<br />

Verhaltensrichtlinien dar: „In streets, houses, cafes, cinemas, etc, you must keep<br />

clear of Germans – man, woman and child – unless you meet them in the course<br />

of duty. You must not walk out with them, or shake hands, or visit their<br />

homes.“ 352 Das Fraternisierungsverbot war von einem klaren Erziehungsmoment<br />

motiviert. Die Ablehnung elementarer Höflichkeitsgesten wie Händeschütteln kam<br />

einer sozialen Ächtung gleich, die den Deutschen Belehrung und Schuldzuweisung<br />

sein sollte:<br />

„Non-fraternisation to us implies no revenge; we have no theory of master races.<br />

But a guilty nation must not only be convicted: it must realise its guilt. Only then<br />

can the first steps be taken to re-educate it, and bring it back into the society of<br />

decent humanity. Be just; be firm; be correct; give orders, and don’t argue.” 353<br />

349 William Strang, Telegramm vom 20.10.1946, PRO/FO 371/55578.<br />

350 Ernest Bevin, Extract from a statement concerning the British Government’s policy on Germany,<br />

in: Ruhm von Oppen (Hg.), Documents on Germany, S. 186.<br />

351 Direktive JCS 1067, in: Jalta – Potsdam, S. 81.<br />

352 Bernard Law Montgomery, Letter on Non-Fraternisation, in: Bolton Evening News – Internet-<br />

Version, Looking Back: Monty’s warning to his troops, o.J., o.S.; vgl. Melrose, A Strange<br />

Occupation, S. 33. Darin berichtet die Autorin von einem “leaflet“ vom September 1944, in dem<br />

„Non-Fraternization” definiert wird als „the avoidance of mingling with Germans upon terms of<br />

friendliness, familiarity or intimacy.“<br />

353 Montgomery, Letter on Non-Fraternisation, o.S.<br />

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