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Re-education durch Rundfunk - repOSitorium - Universität Osnabrück

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späteren Äußerungen über den NWDR mündeten in der Klage, dass er im Ringen<br />

um die politische Unabhängigkeit unterlegen war:<br />

„Nach meiner Abschiedsrede am 15. November 1948 – ich sprach über die<br />

Notwendigkeit, den Einfluss der politischen Parteien auszuschalten -, als ich vom<br />

Pult heruntergekommen bin, sagte mir der damalige Bürgermeister von Hamburg,<br />

Herr Brauer, mit dem ich eigentlich sehr befreundet war: ‚Es wird Ihnen nicht<br />

gelingen, Mr. Greene! Es wird Ihnen nicht gelingen.’ Und leider hatte er recht<br />

gehabt.“ 730<br />

In ihrer Vision eines unabhängigen <strong>Rundfunk</strong>mediums hatten die Briten die<br />

Traditionen deutscher Parteipolitik und ihre Widerstandskraft unterschätzt, obwohl<br />

sie in der Verordnung Nr. 118 versucht hatten, ihrem Einfluss vorzubeugen.<br />

Dennoch hatte sich der NWDR unter der britischen Kontrolle im Sinne der <strong>Re</strong>-<br />

<strong>education</strong>-Strategie als Faktor im politischen Meinungsbildungsprozess etabliert.<br />

in: Greene’s Germany – Geschichten aus einem anderen Land, N3-Sendung vom 25.02.1987, NDR-<br />

Fernseharchiv 1045050.<br />

730 Hugh Carleton Greene in: Interview mit Hermann Rockmann, NDR II Kurier am Morgen,<br />

Sendemanuskript, 07.12.77, S. 1, StAHH/NDR 621-1/1258. Eine der vielen Versionen dieser<br />

Geschichte in: Greene, Entscheidung und Verantwortung, S. 44.<br />

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