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Re-education durch Rundfunk - repOSitorium - Universität Osnabrück

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Propaganda-Krieges. Es konnte also keinen günstigeren Zeitpunkt geben, um die<br />

Kompetenz für die Nachkriegsplanung für die PWE zu reklamieren und die<br />

Veränderung der deutschen Volksseele als wichtigstes Projekt auf die Agenda zu<br />

heben.<br />

Damit schloss sich der Kreis, den die Diskussion über das deutsche Volk seit dem<br />

Ersten Weltkrieg beschrieben hatte. War schon 1918 das Unbehagen am<br />

deutschen Wesen formuliert worden, so fehlte zu diesem Zeitpunkt in<br />

Großbritannien der Wille, daraus ein außenpolitisches Programm zu machen. Als<br />

Deutschland im Zweiten Weltkrieg zum Wiederholungstäter wurde und sich die<br />

Appeasement-Diplomatie erschöpft hatte, gab es keine Bedenken mehr. Die<br />

psychologische Kriegsführung hatte sich im Kampf mit Goebbels’ Propaganda-<br />

Maschine bewährt, sodass ihr Ausgreifen auf die Planung für<br />

Nachkriegsdeutschland auf keine Einwände stieß. Die Denktradition Vansittarts<br />

und die progressive Schule der Propagandisten konvergierten in der Ausarbeitung<br />

der britische Besatzungspolitik. Der Weg war frei für die <strong>Re</strong>-<strong>education</strong>.<br />

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