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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Die Arbeiterklasse heute 125<br />

stellt. So hat ein durchschnittlicher Beschäftigter im produzierenden Gewerbe<br />

seit 2005 ihr Produktionsergebnis um 13,5Prozent gesteigert. 13<br />

Aber selbst in Branchen mit stagnierender oder abnehmender Produktion<br />

wächst gegebenenfalls die Macht der noch verbliebenen Arbeiter. So schrumpfte<br />

zwar die Produktion im Schiffbau von 1970 bis 1991 um die Hälfte und die Zahl<br />

der dort Beschäftigten ging sogar um 60 Prozent zurück. Weil aber die restlichen<br />

40 Prozent auf noch weniger und größere Einheiten konzentriert wurden, wuchs<br />

zugleich die von ihnen hergestellte Masse an Gebrauchswerten. Die Zahl der Industriearbeiter<br />

hat zwar seit 1970 abgenommen, aber jeder einzelne Arbeiter ist<br />

dafür wichtiger geworden als vor zwanzig Jahren.<br />

Vom Ende des »Produktionsparadigmas« kann jedenfalls nicht die Rede sein.<br />

Gerade in den Krisenjahren haben deutsche Industriekonzerne sich auch innerhalb<br />

Europas durchsetzen können. So konnte hier im Gegensatz zu anderen<br />

Ländern der industrielle Anteil an der gesamten Wertschöpfung (Bruttoinlandsprodukt)<br />

bei etwa 22 Prozent gehalten werden 14 . Wenn seit 1950 (49,7Prozent)<br />

der Anteil dennoch zurückgegangen ist, dann nur deshalb, weil der Dienstleistungsbereich<br />

noch schneller gewachsen ist.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die industrielle Produktion nach wie<br />

vor der Motor der entwickelten deutschen Industriegesellschaft ist.<br />

Nun ist seit einigen Jahren viel vom Ende des Fordismus die Rede, von einer<br />

Krise der industriellen Groß- und Massenproduktion. Ein Element dieser Krise<br />

sei der Rückgang des Großbetriebs und die Rückkehr der Klein- und Mittelbetriebe.<br />

Eine Folge dieser Entwicklung sei der Niedergang der an den Großbetrieb<br />

und die Großproduktion gebundenen Gewerkschaften.<br />

Tatsächlich ist von 1970 bis 1987 in Westdeutschland die Zahl der Unternehmen<br />

mit weniger als 50 Beschäftigten von 1,86 auf 2,06 Millionen. gestiegen und<br />

die Zahl der dort Arbeitenden von rund 8,1 auf 9,6 Millionen. Dagegen sank die<br />

Zahl der Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten von 43.452 auf 21.021<br />

und der hier Arbeitenden von rund 13,2 auf 12,3 Millionen.<br />

Dieser Trend hat sich aber nach der Vereinigung nicht fortgesetzt. So ist trotz<br />

der höheren Gesamtzahl an Erwerbstätigen die Zahl der Beschäftigten in Unternehmen<br />

mit weniger als 50 Beschäftigten auf 1,95 Millionen gesunken und die<br />

Zahl der dort arbeitenden Menschen auf lediglich 9,9 Mio. gestiegen. Die Zahl<br />

der Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten stieg dagegen auf 76.610 und<br />

13<br />

Statistisches Bundesamt <strong>2013</strong>: Produzierendes Gewerbe. Indizes der Produktion und der Arbeitsproduktivität<br />

im Produzierenden Gewerbe<br />

(https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/IndustrieVerarbeitendesGewerbe/Ko<br />

njunkturdaten/IndexProduktion2040210132024.pdf?__blob=publicationFile), 10.04.13<br />

14<br />

FAZ vom 22.10.2012, S. 11

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