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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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138 Die Arbeiterklasse heute<br />

Arbeitnehmer mit sehr schwierigen bis komplexen oder vielgestaltigen Tätigkeiten,<br />

für die i. d. R. nicht nur eine abgeschlossene Berufsausbildung, sondern darüber hinaus<br />

mehrjährige Berufserfahrung und spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind. Die<br />

Tätigkeiten werden überwiegend selbstständig ausgeführt. Dazu gehören auch Arbeitnehmer,<br />

die in kleinen Verantwortungsbereichen gegenüber anderen<br />

Mitarbeiter(n) Dispositions- oder Führungsaufgaben wahrnehmen (z. B. Vorarbeiter,<br />

Meister). nur eine abgeschlossene Berufsausbildung, sondern darüber hinaus mehrjährige<br />

Berufserfahrung und spezielle Fachkenntnisse erforderlich sind. Die Tätigkeiten<br />

werden überwiegend selbstständig ausgeführt. Dazu gehören auch Arbeitnehmer,<br />

die in kleinen Verantwortungsbereichen gegenüber anderen Mitarbeiter(n) Dispositions-<br />

oder Führungsaufgaben wahrnehmen (z.B. Vorarbeiter, Meister). 28<br />

Zu dieser Leistungsgruppe werden 22,8 Prozent der Beschäftigten gezählt. Ihr<br />

durchschnittliches Bruttomonatsverdienst beträgt 4.116 Euro. Die unteren drei<br />

Leistungsgruppen, die insgesamt 77 Prozent der Arbeitnehmer ausmachen, wären<br />

somit Teil der Arbeiterklasse. Sie werden als »Fachkräfte«, »Angelernte Arbeitnehmer«<br />

und »Ungelernte Arbeitnehmer« überschrieben.<br />

Das bedeutet umgekehrt, dass die Arbeiterklasse sich zwar in den letzten zwanzig<br />

Jahren beträchtlich verändert hat, aber ihr Anteil an der gesamten Bevölkerung<br />

heute mit etwa drei Viertel aller Erwerbstätigen eher größer ist als damals.<br />

Insofern wäre es fahrlässig, wenn DIE LINKE die Arbeiterklasse abschreiben<br />

oder ihre Bedeutung geringschätzen würde. Vielmehr sollte sie ins Zentrum der<br />

strategischen Überlegungen der Partei gestellt werden. Das bedeutet nicht, dass<br />

die Partei ausschließlich ökonomische Themen behandeln sollte, in denen es beispielsweise<br />

um die Verteilung des erarbeiteten Reichtums geht. Es bringt auch<br />

nichts, Themen wie Rassismus, Frauenunterdrückung oder auch das Prekariat zu<br />

negieren oder zumindest als unwichtig abzutun. Diese Themen sollten aber keinesfalls<br />

als isolierte Probleme behandelt werden, die nichts miteinander zu tun<br />

haben. Stattdessen sollten gerade diese Fragen auch aus einer Klassenperspektive<br />

untersucht und auch bekämpft werden. Rassismus ist immer auch ein Ergebnis<br />

der versuchten Spaltung der Arbeiterklasse, um besser nach dem Prinzip »Teile<br />

und Herrsche« eigene wirtschaftliche Interessen durchsetzen zu können. Auch<br />

die Prekarisierung hat nicht nur eine ökonomische Auswirkung. Es ergeben sich<br />

auch demokratische und sozialgesellschaftliche Auswirkungen. Dagegen gemeinsam<br />

mit möglichst der gesamten Arbeiterklasse vorzugehen, sollte das entscheidende<br />

Ziel der LINKEN sein.<br />

28<br />

Ebd.

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