MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

Das Potenzial der weiblichen Arbeiterklasse 215
von Gewerkschafterinnen gegen die unzureichende Vertretung – nur 34 der 478
Delegierten waren Frauen! 70
Der Aufschwung der Klassenkämpfe in dieser Zeit erreichte viele bisher unorganisierte
Beschäftigte und führte zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der
weiblichen Gewerkschaftsmitglieder. War ihre Zahl bis 1968 noch unter eine Millionen
gefallen, lag sie zehn Jahre später bereits bei 1,5 Millionen. Ihr Anteil an
allen Gewerkschaftsmitgliedern stieg in diesem Zeitraum von 15 Prozent auf fast
20 Prozent (Tabelle 4).
Tabelle 3: Entwicklung der DGB-Mitgliederzahlen 1950–1968
Jahr männlich weiblich Insgesamt weiblich %
1950
4.557.951 892.039 5.449.990
16,4
1951
4.953.163 1.027.135 5.980.298
17,2
1952
5.008.232 1.039.155 6.047.387
17,2
1953
5.005.073 1.046.148 6.051.221
17,3
1954
5.048.130 1.055.213 6.103.343
17,3
1955
5.057.067 1.047.805 6.104.872
17,2
1956
5.081.306 1.043.241 6.124.547
17,0
1957
5.166.734 1.077.652 6.244.386
17,3
1958
5.242.208 1.089.527 6.331.735
17,2
1959
5.202.979 1.070.762 6.273.741
17,1
1960
5.285.213 1.093.607 6.378.820
17,1
1961
5.303.779 1.078.257 6.382.036
16,9
1962
5.371.975 1.058.453 6.430.428
16,5
1963
5.397.136 1.033.842 6.430.978
16,1
1964
5.463.419 1.022.052 6.485.471
15,8
1965
5.544.306 1.030.185 6.574.491
15,7
1966
5.522.327 1.014.833 6.537.160
15,5
1967
5.430.940 976.793 6.407.733
15,2
1968
5.404.382 971.590 6.375.972
15,2
Quelle: DGB-Bundesvorstand
Ab den 1970er Jahren fand in den Gewerkschaften ein merkbares Umdenken
in Bezug auf die Frauen statt. Das lag nicht allein an ihrer steigenden Erwerbstätigkeit
und ihrer Beteiligung an den wilden Streiks der späten 1960er und frühen
1970er Jahre. Bedeutsamen Einfluss übte auch die nach 1968 neu entstehende
Frauenbewegung und die im Aufschwung befindliche radikale Linke aus.
70
Losseff-Tillmanns, Frau und Gewerkschaft, S.15 und Cieslak/Konze, Gewerkschaften, S. 60, 67.