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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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224 Das Potenzial der weiblichen Arbeiterklasse<br />

tiert sind und deren Organisationsgrade bei 19,3 und 13,7 Prozent liegen. 89 Auch<br />

für die Betriebsgrößen lassen sich sicherlich ähnliche Zahlen finden.<br />

Dennoch ist diese Erklärung aus verschiedenen Gründen für sich allein unbefriedigend.<br />

Zum einen ist auf absehbare Sicht aufgrund der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung<br />

keine Änderung der besonderen Beschäftigungsmerkmale der Frauen<br />

zu erwarten. Die Gewerkschaften müssen die Herausforderung annehmen,<br />

zumal die Verbreitung von Teilzeitjobs vor allem im Dienstleistungssektor eine<br />

allgemeine Entwicklung ist, von der auch Männer betroffen sind. Die Arbeiterklasse<br />

befindet sich in einem ständigen Wandel und sie wird künftig noch weiblicher,<br />

angestellter und vorerst auch teilzeitbeschäftigter sein.<br />

Abbildung 1: Gewerkschaftlicher Organisationsgrad in Ost und West 1992 und<br />

2010<br />

Daten aus Allbus, der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften, nach: Claus<br />

Schnabel (2010): Organisationsgrade der Tarifparteien und Tarifbindung in Deutschland und im<br />

internationalen Vergleich, Vortrag beim Werkstattgespräch des SOFI zur Sozioökonomischen<br />

Berichterstattung in Göttingen am 25. März 2010 und IdW-Gewerkschaftsspiegel 3/2011<br />

Zum anderen gibt es überzeugende Gegenbeispiele, dass es unter solchen<br />

»widrigen« Umständen auch möglich ist, gewerkschaftlich erfolgreich zu arbeiten.<br />

So hat es in den 1990er Jahren die Gewerkschaft HBV (eine der Vorläufergewerkschaften<br />

von ver.di) durch eine gezielte Aktion geschafft, beim Einzelhandelskonzern<br />

Schlecker einen Tarifvertrag abzuschließen und in den Folgejahren<br />

89<br />

Institut der deutschen Wirtschaft (IdW): Gewerkschaftsspiegel 3/2011 und Böckler-Impuls 3/<strong>2013</strong>.

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