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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Die Klassenkämpfe in Europa 297<br />

Zu ihren Erfolgen zählte der Wiederanstieg des gewerkschaftlichen Organisationsgrads<br />

und der Militanz in einer Reihe von Branchen. Darüber hinaus konnte<br />

die Kommunistische Partei ihre Basis in der Arbeiterklasse ausweiten. Mitte der<br />

1920er Jahre jedoch führten der Druck aus Moskau und die Verwirrung und Orientierungslosigkeit<br />

der Parteiführung zur Anpassung der Bewegung an den linken<br />

Flügel der Bürokratie. Als es im Jahr 1926 zum Generalstreik kam, begnügte<br />

sich die Bewegung mit dem Aufruf, »alle Macht in die Hände des Generalrats des<br />

TUC« zu legen und unterstützte die Bürokratie, als diese die Streikbewegung in<br />

eine verheerende Niederlage führte. 64<br />

Um eine solche Entwicklung zu verhindern, darf sich Unite the Resistance<br />

nicht einfach darauf beschränken, linke Funktionäre und einfache Arbeiterinnen<br />

und Arbeiter zusammenzubringen. Arbeiterinnen und Arbeiter müssen auch<br />

dazu ermutigt werden, auf die Funktionäre Druck auszuüben und sie zu kritisieren.<br />

UtR muss außerdem als Ziel vor Augen haben, jene Arbeiterinnen und Arbeiter<br />

zusammenzubringen, mit denen eine echte Basisbewegung aufgebaut werden<br />

kann. Wie gut durchdacht jedoch ein solcher Ansatz auch sein mag, die<br />

Möglichkeit für den Aufbau einer Basisbewegung hängt von etwas ab, das eine<br />

kleine revolutionäre Linke nur beeinflussen, aber nicht garantieren kann: einem<br />

ausreichend machtvollen Wiedererstarken der Arbeiterbewegung.<br />

Schlussfolgerung<br />

Das komplizierte Verhältnis zwischen Krise und Widerstand macht es unmöglich,<br />

eine allgemeingültige Antwort darauf zu geben, welche Taktik die Linke anwenden<br />

sollte. Der Unterschied in Tempo und Tiefe der Krise, die unterschiedlichen<br />

politischen Faktoren und Strukturen der Gewerkschaften und das Vorhandensein<br />

einer unterschiedlich starken revolutionären Linken in den verschiedenen<br />

Ländern erfordert unterschiedliche Ansätze.<br />

Eine Beobachtung aber, die wir machen können, ist die zentrale Bedeutung des<br />

Politischen in den entstehenden Kämpfen, zumal es in der vorangegangenen<br />

Phase im Großen und Ganzen keine schrittweise Zunahme von Kämpfen gegeben<br />

hat, die den Arbeitern ausreichend Vertrauen in die Selbstaktivität der Basis<br />

geben konnten. Das macht es nötig, die politischen Unruhen zu nutzen, um die<br />

Möglichkeit von Arbeitskämpfen in den Betrieben zu erhöhen, und die offiziellen<br />

Streiks dazu zu nutzen, gewerkschaftliche Aktivitäten und Organisation von<br />

unten aufzubauen. Eine zweite Beobachtung lautet, dass der noch schwach entwickelte<br />

Kampfzyklus des Jahres 2011 sich weiterentwickelt, dies aber mit Komplikationen<br />

und Spannungen. Wir sollten uns auf Rückschläge wie Fortschritte<br />

64<br />

Cliff und Gluckstein, 1986, S. 117; für eine allgemeine Darstellung der Minderheitsbewegung<br />

siehe S. 103–140.

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