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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Das Potenzial der<br />

weiblichen Arbeiterklasse<br />

Erfahrungen, Probleme und Chancen der gewerkschaftlichen<br />

Organisierung von Frauen<br />

Carolin Hasenpusch und Olaf Klenke<br />

Im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Erwerbssituation von Frauen<br />

deutlich verändert. Heute sind so viele Frauen in Lohnarbeit wie noch nie.<br />

Mit der steigenden Erwerbstätigkeit sind für die Frauen viele Fortschritte verbunden.<br />

Dennoch werden sie weiterhin auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt. Es<br />

bleibt also eine wichtige politische Aufgabe, für die Gleichstellung in allen Lebensbereichen<br />

zu kämpfen.<br />

Mit dem Vormarsch der Frauen in die Arbeitswelt sind auch die Gewerkschaften<br />

weiblicher geworden. Der weibliche Teil der Arbeiterklasse spielte in<br />

den Auseinandersetzungen der zurückliegenden Jahrzehnte eine immer wichtigere<br />

Rolle. Vor vier Jahren streikten in zahlreichen Bundesländern Erzieherinnen<br />

der kommunalen Kindertagesstätten über Monate für eine Lohnerhöhung.<br />

Ähnliches passierte im Einzelhandel, wo in den letzten Jahren bundesweit zehntausende<br />

Verkäuferinnen Streikerfahrungen sammelten.<br />

Aber nicht nur in stark weiblich geprägten Branchen standen Frauen an der<br />

Spitze von Arbeitskämpfen sondern oft auch in geschlechtlich stärker gemischten<br />

Branchen wie dem öffentlichen Dienst oder dem Reinigungsgewerbe. Im<br />

Streik der Gebäudereiniger 2009 spielten Frauen, oft mit Migrationshintergrund,<br />

eine ganz entscheidende Rolle. Ähnliches gilt für den erfolgreichen 117-<br />

tägigen Streik der Beschäftigten des Sparkassen-Callcenters in Halle für einen<br />

Tarifvertrag im vergangen Jahr.<br />

Ein Gradmesser für die wichtigere Rolle, die Frauen in den Gewerkschaften<br />

spielen, ist ihr steigender Anteil unter den Mitgliedern. Heute sind ein Drittel<br />

aller DGB-Mitglieder weiblich. Im Jahr 1970 lag der Frauenanteil noch bei 15<br />

Prozent. Er stieg bereits bis zum Ende der 1980er Jahre auf 24 Prozent und<br />

liegt seit dem Beitritt der neuen Bundesländer zur Bundesrepublik über 30 Prozent.

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