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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Die Arbeiterklasse heute 131<br />

Somit nimmt nicht nur die Relevanz von Branchen- oder Flächentarifverträgen<br />

ab, sondern auch die generelle Tarifbindung. Zwar sind immer noch die Mehrheit<br />

der Beschäftigten durch einen Tarifvertrag abgesichert und noch mehr Löhne<br />

von Beschäftigten orientieren sich an Tarifverträgen, aber diese Bindung nimmt<br />

stark ab. So fielen noch 1998 76 Prozent der westdeutschen und 63 Prozent der<br />

ostdeutschen Beschäftigten unter den Geltungsbereich eines Tarifvertrages. In<br />

2011 waren es in Westdeutschland nur noch 61 Prozent und in Ostdeutschland<br />

sind nicht einmal mehr die Hälfte der Beschäftigten im Geltungsbereich eines<br />

Tarifvertrages angestellt (Vgl.: Abb. 5).<br />

Abb. 6: Reale Tariflohn- und Bruttolohnentwicklung<br />

Quelle: WSI-Tarifarchiv <strong>2013</strong>: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik <strong>2013</strong><br />

Diese Entwicklung bewirkt massiven Druck auf die Löhne. Wenn mehr als die<br />

Hälfte der Beschäftigten nicht mehr nach einem Tarifvertrag bezahlt werden, ist<br />

die orientierende Wirkung von Tarifverträgen in vielen Branchen gering. Darüber<br />

hinaus ist es in Krisenzeiten wesentlich einfacher, unternehmerische Verluste direkt<br />

auf die Beschäftigten abzuwälzen, wenn eine tarifliche Absicherung fehlt.<br />

Dadurch sind die Löhne der tariflich abgesicherten Beschäftigten in den letzten<br />

Jahren zwar in der Regel real – also nach Abzug der Inflation – immer noch gestiegen,<br />

da diese Absicherung aber für immer weniger Beschäftigte gilt, sind die

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