05.11.2013 Aufrufe

MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

66 Strategien gewerkschaftlicher Erneuerung<br />

Viele Gewerkschafter in der LINKEN sind in einer programmistischen Strategie<br />

verfangen. Damit ist gemeint, dass sie ihre Aufgabe vor allem darin sehen, gewerkschaftliche<br />

Forderungen in der LINKEN und durch die LINKE zu verteidigen<br />

und zu vertreten. Das ist erst mal ein gutes und wichtiges Anliegen. Allerdings<br />

ist diese Strategie immer reaktiv. Sie bleibt auf die Vertretung gewerkschaftlicher<br />

Forderungen und Kämpfe im parlamentarisch-politischen Raum beschränkt<br />

und schneidet sich somit von breiteren gesellschaftlichen Kämpfen und<br />

Kampagnen mit ihrer potenziellen, auch politischen Dynamik ab.<br />

Woran kann man eine programmistische Ausrichtung erkennen?<br />

Hier ist eine Aufstellung des Inhaltes und der Autorenschaft der Zeitung der<br />

größten innerparteilichen Arbeitsgemeinschaft der LINKEN, der AG Betrieb<br />

und Gewerkschaft der letzten 10 Ausgaben (Dezember 09 bis Mai 12):<br />

Themen:<br />

Allgemeinpolitisch: 93 = 75 %<br />

Gewerkschaftspolitisch: 24 = 19 %<br />

aus dem Betrieb: 7 = 6 %<br />

Autoren:<br />

MdBs: 36 = 29 %<br />

MdL/MdEP: 18 = 14 %<br />

Mitarbeiter von Abgeordneten/Fraktionen: 21 = 17 %<br />

Gewerkschaftssekretäre: 23 = 18 %<br />

Gewerkschafter aus dem Betrieb / Betriebsräte: 12 = 10 %<br />

Sonstige: 16 = 13 %<br />

Diese Aufstellung belegt, was eine Lektüre der Publikation schon aufdrängt: Um<br />

alternative gewerkschaftliche Strategien, Impulse für eine kämpferische Gewerkschaftspolitik<br />

geht es in der Arbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft<br />

kaum. Sie beschränkt sich auf eine Vertretung und Repräsentation gewerkschaftlicher<br />

Interessen in der LINKEN. 59<br />

Nötig wäre es, ausgehend von einer grundsätzlichen Strategiediskussion einerseits<br />

und Modellprojekten andererseits mit Gewerkschaftern in der LINKEN<br />

eine interventionistische, alternative, kämpferische Gewerkschaftspolitik in Bezug<br />

auf die Gewerkschaften zu entwickeln.<br />

Denn wir machen immer wieder die Erfahrung, dass betriebliche AktivistInnen<br />

sich kaum in der LINKEN zu Hause fühlen. So fragte uns ein früheres Mitglied<br />

einer revolutionären Gruppierung, der heute Betriebsratsvorsitzender eines kom-<br />

59<br />

Hier geht es nicht darum die AG Betrieb und Gewerkschaft dafür an den Pranger zu stellen,<br />

sondern eine politische Ausrichtung der LINKEN zu reflektieren deren Teil die Autoren selbst<br />

ja auch waren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!