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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Nützt Rassismus den<br />

»weißen« Arbeitern?<br />

Volkhard Mosler antwortet auf Benjamin Opratko<br />

Benjamin Opratko schreibt, dass Begriffe wie Rasse, Ethnie oder Kultur eingesetzt<br />

würden, »um scheinbar objektiv existierende ›Andersheit‹ zu markieren«.<br />

Er sagt weiter, mich zitierend, dass Rassismus schon da beginne, wo »Menschen<br />

scheinbar eindeutig einer ›anderen Herkunft‹, ›anderen Hautfarbe‹ oder ›anderen<br />

Kultur‹ zugeordnet werden können«. Solche Zuordnungen wie z. B. »›die<br />

Schwarzen‹, ›die Juden‹, ›die Ausländer‹, ›die Muslime‹« seien »selbst schon Teil<br />

der rassistischen Ideologie«.<br />

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass jemand Rassist ist, wenn er davon ausgeht,<br />

dass es eine Gruppe von Menschen muslimischen oder jüdischen Glaubens<br />

gibt. Das ist kein Konstrukt von Rassisten. Ich bin auch nicht der Auffassung,<br />

dass Karl Marx ein Rassist war, weil er – fälschlicher Weise – davon ausging,<br />

dass die Slawen »eine Rasse« darstellen. Im Grundgesetz der Bundesrepbulik<br />

heißt es im Artikel 3, dass niemand auf Grund seiner Rasse diskriminiert<br />

werden dürfe. Auch das halte ich nicht für eine Vorstufe des Rassismus. Das<br />

Wesen von Rassismus besteht darin, Menschen anderer Hautfarbe oder fremder<br />

Herkunft abzuwerten, indem z. B. Unterschiede der Hautfarbe mit positiven<br />

oder negativen Eigenschaften gewertet werden.<br />

Sarrazins Verbrechen besteht nicht in seiner Feststellung, dass es Menschen<br />

unterschiedlicher kultureller oder ethnischer Herkunft gibt. Benjamin schreibt,<br />

dass »rassistisch unterdrückte Gruppen nicht unabhängig von Rassismus existieren.«<br />

Roma und Sinti, Juden und Muslime in Deutschland werden dem heftig<br />

widersprechen. Nicht die Annahme von Differenz, sondern ihre Dämonisierung,<br />

Fixierung und Hierarchisierung in überlegene und minderwertige Menschengruppen<br />

markiert das Wesen des Rassismus. Ja, Rassen sind ein Konstrukt,<br />

aber diese sind, wie ich schrieb, nicht »frei erfindbar,« sie seien »wie jede<br />

Ideologie« (im Sinne von falschem Bewusstsein) »in ihrer Akzeptanz« auf Anknüpfungspunkte<br />

in der realen Welt angewiesen.

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