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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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330 Zu Theorie, Geschichte und Funktion des Rassismus<br />

Klasseninteressen liegen nicht unter einer Schicht aus Politik und Ideologie verborgen,<br />

sondern müssen politisch hergestellt werden. Dies geschieht am besten<br />

und effektivsten – und hier trifft sich diese Perspektive wieder mit jener Volkhards<br />

– im Rahmen von konkret ausgefochtenen Klassenkämpfen.<br />

Auch die zunächst abstrakt wirken mögende theoretische Kritik, die ich eingangs<br />

vorgestellt habe, ist von politischer Relevanz. Ein Rassismusverständnis,<br />

das davon ausgeht, dass zunächst mal Menschen existieren, die »objektiv« anders<br />

sind (aufgrund anderer Herkunft, Hautfarbe, Kultur, Ethnie etc.), öffnet den<br />

Raum für Strategien eines liberalen Multikulturalismus, der an die Stelle eines<br />

kämpferischen Antirassismus (als Teil eines umfassenden sozialistischen Projekts)<br />

die Vision eines »Karnevals der Kulturen« stellt.<br />

Schließlich ist die Perspektive einer »langen Geschichte« des Rassismus nicht<br />

ohne politische Konsequenzen. Wenn gezeigt werden kann, dass Rassismen<br />

überall existiert haben, wo Gesellschaften in Klassen gespalten waren, muss das<br />

keinesfalls für einen vermeintlich »ewigen Rassismus« sprechen; es verweist<br />

schlicht auf die kolossale Notwendigkeit, diese Spaltung endlich zu überwinden.

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