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MARXISMUS & GEWERKSCHAFTEN - MARX IS MUSS 2013

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Zu Theorie, Geschichte und<br />

Funktion des Rassismus<br />

Anmerkungen zu Volkhard Mosler 1<br />

Benjamin Opratko<br />

Es ist höchst erfreulich, dass die jüngste Ausgabe von theorie21 (2/2012) ausführlich<br />

der kritischen, theoretisch informierten Analyse des Phänomens Rassismus<br />

gewidmet ist. Dass eine solche Auseinandersetzung dringend notwendig<br />

ist, zeigen nicht nur die im Heft aufgeführten und diskutierten Beispiele für die<br />

gegenwärtige Stärkung rassistischer Tendenzen im Kontext einer tiefen Krise<br />

des globalen Kapitalismus. Sie ist auch notwendig, weil unsere politisch-praktischen<br />

Aktivitäten gegen Rassismus und Faschismus – etwa bei Anti-Nazi-Blockaden,<br />

in Kämpfen gegen rassistische Asylpolitik oder bei Aktionen gegen den<br />

antimuslimischen Rassismus der Mitte – sich nicht allein aus (allemal berechtigter)<br />

Wut und moralischer Empörung speisen sollten.<br />

Als Linke wollen wir die Verhältnisse verstehen, um sie kritisieren und<br />

schließlich verändern zu können. Aus der Perspektive eines offenen, revolutionären<br />

und lernfähigen Marxismus ist dafür die Weiterentwicklung einer theoretischen<br />

Analyse des Rassismus wesentlich. Umso mehr, als gerade im deutschsprachigen<br />

Raum marxistische Ansätze im wissenschaftlichen Feld der Rassismusforschung,<br />

aber auch unter antirassistischen AktivistInnen, im Vergleich zu<br />

anderen kritischen Ansätzen eine vergleichsweise geringe Rolle spielen.<br />

Vor diesem Hintergrund betont der Rassismus-Schwerpunkt der letzten Ausgabe<br />

in seiner Gesamtheit drei wichtige Aspekte. Erstens macht er klar, dass<br />

sich hinter dem scheinbar evidenten Begriff »Rassismus« unterschiedliche Phänomene<br />

verbergen, die in unterschiedlichen historischen, räumlichen und politischen<br />

Kontexten untersucht werden müssen. Wenn von »Rassismus« die Rede<br />

ist, reicht der Gegenstandsbereich vom beängstigenden Aufstieg faschistischer<br />

Bewegungen in Ungarn und Griechenland, über die »Tabubrüche« von deutschen<br />

Bestsellerautoren wie Thilo Sarrazin und Heinz Buschkowsky, bis zur an-<br />

1<br />

Ich danke Stefan Probst für wertvolle Kommentare und Hinweise.

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