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108<br />

ßerordentlich wirkungsvoll“ bewertete. 333 Demnach sicherten sich die Ulmer die amerikanische<br />

Förderung auch noch nach massiver Änderung der inhaltlichen Konzeption<br />

hauptsächlich aufgrund von Gropius’ Reputation, da der Bauhaus-Grü nder die Amerikaner<br />

von der freiheitlich-demokratischen Grundeinstellung des Bauhauses und auch<br />

seiner Nachfolgerin ü berzeugen konnte.<br />

McCloy ü berreichte am 23. Juni 1952 schließlich einen Scheck ü ber eine Million Mark<br />

an Inge Aicher-Scholl, die zwischenzeitlich die gleiche Summe an Spendengeldern<br />

aufgetrieben hatte. Ein gutes Jahr später begann in den Räumlichkeiten der Volkshochschule<br />

der erste Unterricht der HfG.<br />

Erst im Jahre 1955 fand mit der Einweihung der Gebäude auf dem Ulmer Kuhberg die<br />

offizielle Eröffnung der Hochschule im Beisein des Ehrengastes Gropius statt. Das<br />

Datum war im Vorfeld sorgfältig mit seinem Terminkalender abgestimmt worden, um<br />

ihm die Möglichkeit zu geben, die Reise nach Ulm mit anderen Verpflichtungen in<br />

Deutschland zu verknü pfen. So schrieb Inge Aicher-Scholl im Juni 1955 an Gropius:<br />

„Es liegt uns so viel an Ihrem Besuch, daßwir einen Weg suchen wü rden, Ihre<br />

Reise zu finanzieren, falls Sie sich nicht ohnehin in dieser Zeit in Europa aufhalten<br />

werden.“ 334<br />

Unter der Voraussetzung, daßihm die Reisekosten erstattet wü rden, nahm Gropius die<br />

Einladung gern an:<br />

„I’m so genuinely interested in the endeavours of your Hochschule Fü r Gestaltung,<br />

particularly regarding the old ties with the Bauhaus, that I feel really<br />

honored to be invited for the opening of your buildings.“ 335<br />

Die Anwesenheit von Gropius hatte eine enorme Publikumswirksamkeit, und das Ereignis<br />

fand ein großes Echo in der Presse, denn durch den Bauhaus-Grü nder erhielt<br />

die Veranstaltung eine gewisse „Geschichtsträchtigkeit“. 336 Eben dieser Rolle war sich<br />

Gropius sehr wohl bewußt und versuchte sie adäquat auszufü llen, indem er in seiner<br />

Festrede ü ber die „Notwendigkeit des Kü nstlers in der demokratischen Gesellschaft“<br />

Parallelen zur Einweihung des Dessauer Bauhauses zog. Mit der Einweihung der Ulmer<br />

Hochschule habe<br />

333<br />

334<br />

335<br />

336<br />

Bill, Max: Brief an Walter Gropius vom 02.05.1952. [BHA] – In demselben Brief erwähnt<br />

Bill, daßCarl Zuckmayr ü ber seine Kontakte zur Washington Post ebenfalls im Kongreß<br />

eine positive Bewertung der Finanzierung der HfG erreichen wollte.<br />

Aicher-Scholl, Inge: Brief an Walter Gropius vom 11.06.1955. [BHA] Hervorhebung im Original.<br />

Gropius, Walter: Brief an Inge Aicher-Scholl vom 17.06.1955. [BHA]<br />

Zu den Pressereaktionen auf die Einweihungsveranstaltung vgl. Kapitel 3.2.2.

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