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indendes Element zu isolieren, daßden in Zweck, Form und Material so unterschiedlichen<br />

Objekten hätte gemein sein können. Stattdessen dominierte die Meinung, die<br />

Ausbildung am Bauhaus sei derart prägend gewesen, das auch Jahrzehnte eigenständiger<br />

Arbeit und Weiterentwicklung nichts Wesentliches mehr hinzufü gen konnten.<br />

Gleichzeitig wurde an den jü ngsten Arbeiten deutlich, daßsie inhaltlich und formal<br />

stark divergierten und daßden einzelnen Objekten kaum mehr Gemeinsamkeiten zuzuschreiben<br />

waren, als daßihre Urheber an demselben Institut ausgebildet worden<br />

waren. Besonders prägnant zeigte sich dies in der Malerei-Sektion der Ausstellung, in<br />

der so unterschiedliche Werke wie z.B. von Fritz Winter und Richard Oelze, Wols und<br />

Max Bill, Georg Muche und Josef Albers präsentiert wurden.<br />

Mit diesem derart egalisierenden Ausstellungskonzept wurde beinahe alles zu „Bauhaus“,<br />

was sich in den vorangegangenen Jahren auf den unterschiedlichsten Gebieten<br />

der Architektur, Malerei oder Produktgestaltung ereignet hatte. Entsprechend wurde<br />

die Ausstellung auch aufgefaßt:<br />

„Vielleicht, ja wahrscheinlich, wird man einmal sagen, daßdie große Stuttgarter<br />

Bauhaus-Ausstellung [...] die wahre ‚Documenta’ des Jahres 1968 war.“ 698<br />

235<br />

6.3. Resonanz<br />

Das öffentliche Interesse am Thema „Bauhaus“ war sehr groß, was sich an den zahlreichen<br />

Reaktionen in Zeitungsartikeln, Radiosendungen und Filmbeiträgen zur „Jahrhundertschau“<br />

ablesen läßt. Die Beiträge sind im großen und ganzen in drei unterschiedliche<br />

Kategorien zu unterteilen. Während die meisten die Veranstaltung zum<br />

Anlaßnahmen, um das Bauhaus und seine Wirkung zu feiern, setzten sich einige auch<br />

mit der Ausstellung und ihren Inhalten kritisch auseinander. Eine dritte Gruppe wiederum<br />

ging noch einen Schritt weiter und versuchte, die aktuelle Gegenwart in ihre<br />

Ü berlegungen miteinzubeziehen.<br />

Den Tenor der Besprechungen bildeten zumeist weniger Bewertungen der Konzeption<br />

und Inhalte als pauschale Lobeshymnen, in denen das historische Institut in seiner<br />

Bedeutung hervorgehoben wurde:<br />

„Das Bauhaus-Jubiläumsjahr läßt nicht nur den Glanz des Bauhauses und<br />

seiner Lehrer in der großen Stuttgarter Bauhaus-Ausstellung von neuem auf-<br />

698<br />

Diemer, Karl: Das Riesenspielzeug Bauhaus. In: Stuttgarter Nachrichten (Stuttgart),<br />

04.05.1968.

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