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den Aufbau eines solchen Instituts zu suchen, und verhandelte schließlich mit Vertretern<br />

des Landes Hessen, der Städte Frankfurt am Main und Darmstadt sowie der Bundesrepublik<br />

Deutschland. 215 Bei den Formalitäten hatte Wingler jedoch einige Hindernisse<br />

zu ü berwinden, da „Bauhaus“ zu dieser Zeit noch kein die Tü ren öffnender Begriff<br />

war. 216 So mußte er oft grundsätzliche Erklärungsarbeit leisten, um amtliche Unterstü<br />

tzung zu erlangen. Daneben verfaßte auch Gropius Bittschreiben beispielsweise an<br />

den damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, der zwar keine konkreten Zusagen<br />

machen konnte, jedoch die Förderungswü rdigkeit des Projektes gern unterstü tzen<br />

wollte. 217 Schließlich wurden von Seiten des Staates Mittel in Aussicht gestellt, und in<br />

Darmstadt fand „Wingler, was er suchte: Unabhängigkeit und ein geeignetes kulturpolitisches<br />

Umfeld.“ 218 Die Finanzierung wurde in der Hauptsache von Stadt, Land und<br />

Bund gleichermaßen getragen, so daßdas Institut zunächst gut abgesichert war.<br />

Am 5. Mai 1960 konnte der Verein Bauhaus-Archiv e.V. in Darmstadt gegrü ndet werden.<br />

Geschäftsfü hrer wurde erwartungsgemäßWingler; als erster Vorsitzende fungierte<br />

der kulturell stark engagierte Kunsthistoriker Ludwig Prinz von Hessen und bei<br />

Rhein. 219 Als Informationsschrift veröffentlichten beide im Juli 1960 einen Aufruf An die<br />

Freunde des Bauhauses, 220 welche dazu animiert werden sollten, dem als gemeinnü t-<br />

zig anerkannten Verein Bauhaus-Archiv e.V. beizutreten. 221<br />

Darü ber hinaus meinten die Autoren, den Standort des neuen Archivs erläutern zu<br />

mü ssen. Um von der Tatsache abzulenken, daßdas Archiv nicht an einer seiner ehemaligen<br />

Wirkungsstätten eingerichtet werden konnte, bedienten sie sich einer hauptsächlich<br />

kunsthistorisch motivierten Gedankenkette:<br />

215<br />

216<br />

217<br />

218<br />

219<br />

220<br />

221<br />

Vgl. Wolsdorff, Christian: Ein Entwurf in eigener Sache. Sonderdruck aus dem Ausstellungskatalog<br />

Von der Idee zum Werk. Berlin, 1991, S. 2.<br />

Vgl. Wingler, Hans M.: Rede zur Einweihung des Bauhaus-Archivs in Darmstadt. 1961.<br />

Typoskript. [BHA]<br />

Vgl. Erhard, Ludwig: Brief an Walter Gropius vom 02.11.1959. [BHA]<br />

Wolsdorff, 1991, S. 2.<br />

Sein Vater, der Großherzog Ernst-Ludwig von Hessen-Darmstadt hatte im Stil eines fü rstlichen<br />

Mäzens die Kü nstlerkolonie auf der Mathildenhöhe gegrü ndet. In einige Räumlichkeiten<br />

des nach ihm benannten Ernst-Ludwig-Baus, der 1901 von Joseph Maria Olbrich<br />

erbaut worden war, zog das Bauhaus-Archiv 1961 ein.<br />

Wingler, Hans Maria / Ludwig Prinz von Hessen und bei Rhein: An die Freunde des Bauhauses.<br />

In: Werk und Zeit (Frankfurt a.M.), Jg. 9, 1960, Nr. 7. – Mitglied werden konnte jeder<br />

Interessent, der einen Jahresbeitrag von 10 DM, bzw. als förderndes Mitglied einen<br />

Mindestbeitrag von 100 DM zu zahlen bereit war.<br />

Die Hochschule fü r Gestaltung in Ulm war ebenso Mitglied im Bauhaus-Archiv e.V. wie<br />

viele ehemalige Bauhäusler. – Vgl. Protokoll der Mitgliederversammlung des Bauhaus-Archiv<br />

e.V. vom 28.11.1962. [BHA]

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