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176<br />

Nichtsdestotrotz war Peterhans grundsätzlich vom Ulmer Konzept ü berzeugt, so daßer<br />

Bill nach seiner Rü ckkehr in die USA im November 1953 wissen ließ, daßer durchaus<br />

Interesse an einer festen Dozentenstelle habe und dafü r wieder nach Europa ü bersiedeln<br />

wü rde. 539 Bills Rü cktritt bereitete diesen Ü berlegungen allerdings ein Ende. 540<br />

Peterhans wurde von Josef Albers gewissermaßen abgelöst, als dieser im Dezember<br />

1953 in Ulm ankam und dort bis Januar des folgenden Jahres lehrte. Im zweiten Studienjahr<br />

war Albers ein zweites Mal von Mai bis August 1955 in Ulm tätig. 541 Er unterrichtete<br />

Grundkenntnisse ü ber Entwurf, Farbe und Zeichnen, die seiner Meinung nach<br />

die Basis fü r alle Arten der kü nstlerischen Arbeit bildeten. Dabei ging es ihm um Ö konomie,<br />

Materialgerechtigkeit und konstruktives Denken. Darü ber hinaus wollte Albers<br />

die kreativen Fähigkeiten fördern, womit er sich auf den bereits am Bauhaus angelegten<br />

Pfaden bewegte, erweitert durch seine jü ngeren Studien ü ber die Wechselwirkungen<br />

der Farben. 542<br />

Während seines ersten Aufenthalts unterrichtete Albers lediglich einen Kurs ü ber<br />

Farbe, Zeichnen und Gestalten als Ausschnitt aus seinem pädagogischen Repertoire,<br />

weil ihm nur begrenzt Zeit zur Verfü gung stand. 543 Dabei wurden fundamentale Kenntnisse<br />

in Bezug auf die darstellerischen Fähigkeiten vermittelt. Im Vergleich zu Peterhans’<br />

intellektuellem Unterricht war der von Albers eher körper- und sinnesbetont. So<br />

ließer zum Beispiel die Studenten mit dem Finger in die Luft oder auf Papier zeichnen,<br />

bevor ein Stift zur Hand genommen wurde, weil er den Bewegungssinn fü r zuverlässiger<br />

hielt als das Auge. 544 (Abb. 44)<br />

Fü r die Studenten mußder Kontrast zwischen Peterhans und Albers großgewesen<br />

sein; obschon sie ähnliche Ziele verfolgten, vermittelten sie diese durch unterschiedliche<br />

Methoden. Albers regte die Studierenden dazu an, ihrer Kreativität Ausdruck zu<br />

geben, ohne sich durch allzuviel Perfektion von der eigentlichen Aufgabe ablenken zu<br />

lassen. 545 Er maßdem spontanen Entwurf ein großes qualitatives Potential bei, weil er<br />

539<br />

540<br />

541<br />

542<br />

543<br />

544<br />

545<br />

Vgl. Archiv der Hochschule fü r Gestaltung (Hrsg.), 1993, S. 17.<br />

Vgl. ebenda, S. 25.<br />

Die Angaben ü ber den genauen Termin von Albers zweitem Ulm-Aufenthalt variieren. Fü r<br />

die hier angefü hrten Daten vgl. Archiv der Hochschule fü r Gestaltung, 1993.<br />

Vgl. Albers, Josef: Interaction of Color. New Haven, 1963 (Engl. Originalausgabe). Deutsche<br />

Ausgabe Köln, 1970.<br />

Vgl. Seeling, 1985, S. 180.<br />

Vgl. ebenda, S. 185.<br />

Vgl. dazu Archiv der Hochschule fü r Gestaltung, 1993, S. 19.

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