23.04.2015 Aufrufe

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

172<br />

niemals haben werde, da zu viele irritierende Anforderungen zu erfü llen seien. Dies<br />

kann als Versuch bewertet werden, einer „Profanisierung“ der Kunst entgegenzusteuern,<br />

die mit dem zeitgenössischen „Styling“ begonnen hatte.<br />

5.3.2.2. Bauhä usler: Ausbildung einer individuellen Kreativitä t<br />

Die HfG setzte die Verpflichtung ehemaliger Bauhaus-Lehrer von 1953 bis 1955 bewußt<br />

fü r ihre Außendarstellung ein. Als die HfG im Vorfeld der Einweihungsfeier der<br />

Hochschule von der Ulmer Schwä bischen Donau-Zeitung die Möglichkeit erhielt, die<br />

Schule mit ihren verschiedenen Abteilungen in mehreren ganzseitigen Artikeln vorzustellen,<br />

wurde auch der Umstand hervorgehoben, daßzur Zeit drei ehemalige Bauhäusler<br />

an der HfG lehrten. 522 Dadurch wurde eine Homogenität des Kollegiums suggeriert,<br />

die eine einheitliche Lehre aufgrund einer „gemeinsamen“ Vergangenheit garantieren<br />

sollte.<br />

Gemäßseiner Vorstellungen vom idealen Lehrkörper hatte sich Bill schon frü h darum<br />

bemü ht, Kontakte zu ehemaligen Bauhäuslern zu knü pfen und sie fü r sein Kollegium<br />

zu gewinnen. 523 Obwohl Bill die Leitung der Grundlehre selbst ü bernommen hatte, war<br />

er anfangs aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten außerhalb Ulms nicht in der Lage,<br />

den Kurs persönlich kontinuierlich zu begleiten. Indem er die Gastdozenturen mit ehemaligen<br />

Bauhäuslern besetzte, konnte er aus der Not eine Tugend machen. Ihre Verpflichtung<br />

wurde ü berdies dadurch ermöglicht, daßim ersten Studienjahr Reise- und<br />

Aufenthaltskosten fü r Gäste aus Ü bersee mit Unterstü tzung eines amerikanischen<br />

Programms fü r die demokratische Aufbauarbeit in Deutschland aufgebracht werden<br />

konnten.<br />

Die Studierenden der ersten Jahrgänge lernten den Unterricht von insgesamt vier<br />

ehemaligen Bauhäuslern kennen. Dies waren Helene Nonné -Schmidt, die als einzige<br />

ü ber mehrere Jahre hinweg in Ulm lehrte, Walter Peterhans, Johannes Itten sowie Josef<br />

Albers. 524 Diese Protagonisten ergaben zwar in ihrer Gesamtheit ein repräsentati-<br />

522<br />

523<br />

524<br />

Staber, Grundlehre, 1955.<br />

Laut Seeling hatte Bill bereits 1950 Albers um eine langfristige Mitarbeit gebeten. Albers<br />

war zwar an einer dauerhaften Rü ckkehr nach Deutschland nicht interessiert, sicherte jedoch<br />

seine Unterstü tzung im Rahmen einer Gastdozentur zu. Vgl. Seeling, 1985, S. 175.<br />

Laut Seckendorff soll der ehemalige Bauhäusler Hans Bellmann im Rahmen des<br />

Grundkurses „Räumliche Gestaltungsü bungen“ angeboten haben. Es stellt sich jedoch die<br />

Frage, ob Seckendorff den Bauhäusler nicht mit dem Schweizer Innenarchitekten und Gestalter<br />

(Jg. 1911) verwechselt. Im Katalog des HfG-Archivs ü ber die „Bauhäusler in Ulm“<br />

wird er jedenfalls nicht erwähnt. – Vgl. Seckendorff, 1989, S. 96.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!