23.04.2015 Aufrufe

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

den Ulmer Hochschulbauten in erster Linie das den Schulauftrag augenfällig repräsentierendes<br />

Gesamtwerk.<br />

153<br />

5.3.1.2. Die Schul-Form: Das Innere nach auß en kehren<br />

Da alle drei Schulen als Campus-Anlagen konzipiert sind, erfü llen sie bezü glich ihres<br />

Raumprogramms vergleichbare Ansprü che. (Abb. 18 bis 20)<br />

Bei allen drei Anlagen wurde sowohl ein Flü gel mit Schü lerwohnungen bzw. -zimmern<br />

als auch eine große Mensa eingeplant. Wohnungen fü r Dozenten waren entweder direkt<br />

in die Anlage integriert, wie in Bernau, oder in unmittelbarer Entfernung errichtet,<br />

wodurch ein eigener, abgegrenzter Schul-Ort entstand. Dieser hatte um so mehr die<br />

Grundbedü rfnisse von Lehrenden und Lernenden zu befriedigen, als alle drei<br />

Schulanlagen zur Zeit ihrer Entstehung nur bedingt in vorhandene Infrastruktur eingebunden<br />

waren. Indem die Bauvorhaben jeweils auf der „grü nen Wiese“ erstellt wurden,<br />

mußten sie keine Rü cksicht auf eventuelle Nachbarbebauung nehmen und konnten<br />

gestalterisch Maßstäbe setzen. Dementsprechend greifen die Anlagen auf die jeweilige<br />

Geografie reagierend in die Umgebung hinein und nehmen von ihr Besitz.<br />

Allen dreien ist ü berdies gemein, daßsie erst umrundet werden mü ssen, um einen<br />

Gesamteindruck zu gewinnen, und letztlich erhält man nur durch Luftaufnahmen einen<br />

repräsentativen Ü berblick. Erst durch die Vogelperspektive wird offensichtlich, daßes<br />

sich im Falle des Bauhauses um eine ausgewogene Anlage handelt, deren Einzelmassen<br />

gleichberechtigt in einer Art „Windmü hlenform“ angeordnet sind. Meyers und<br />

Bills Schulgebäude hingegen scheinen mit ihren gestaffelt angeordneten Baukörpern<br />

die Bewegungen der Landschaft nachzuvollziehen. Von oben betrachtet fließt die Anlage<br />

der ADGB-Bundesschule in einer lang gezogenen „S-Kurve“ ruhig den Hü gel entlang.<br />

Dagegen scheinen die HfG-Bauteile von Sü dosten aus gesehen auf ihren Weg<br />

den Kuhberg hinunter in ihrer Bewegung ins Stocken geraten zu sein und tü rmen sich<br />

vor dem Betrachter als ineinandergeschobene Baukästen auf.<br />

In bezug auf die einzelnen Bauteile, ihre Funktionen und Gestaltungsmittel sind Unterschiede<br />

zwischen den drei Schulanlagen festzumachen. Das Bauhausgebäude besteht<br />

aus fü nf rechtwinklig miteinander verschmolzenen Baukörpern, die jeweils durch eine<br />

spezifische Nutzung charakterisiert waren. Dem Prinzip der Funktionstrennung entsprechend<br />

sind sie durch Fassadengestaltung, Fensterformate und Raumaufteilung<br />

voneinander zu unterscheiden. Auch wenn die winklige Anordnung der einzelnen Teile<br />

eine aufgelockerte Bauweise erkennen läßt, ist doch als gemeinsamer Dreh- und An-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!