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16<br />

Das Archiv der HfG in Ulm verfolgt seit seiner Grü ndung 1989 eine systematische Aufarbeitung<br />

der Hochschule und leistet damit einen maßgeblichen Forschungsbeitrag. 35<br />

In den neunziger Jahren konzentrierte es sich vornehmlich auf die Darstellung der Lehrerpersönlichkeiten<br />

und ihrer Arbeit in den einzelnen Abteilungen. Die zu diesen Themen<br />

veranstalteten Ausstellungen wurden jeweils ergänzt durch Kataloge, die ü ber<br />

fachkundige Texte und illustrierende Abbildungen hinaus auch Raum fü r Statements<br />

ehemaliger Ulmer ließen. Diese geben ü ber die fachspezifische Analyse hinaus einen<br />

Einblick in den Ausbildungsalltag der Hochschule, wie er von den Studenten erlebt<br />

wurde. In diesem Rahmen veranstaltete das Archiv 1993 eine kleine Ausstellung mit<br />

dem Titel Bauhä usler in Ulm. Grundlehre an der HfG 1953 bis 1955. 36 Anhand einer<br />

Einfü hrung zu den Methoden, ergänzt um zahlreiche Abbildungen von Grundkursü<br />

bungen, wurden neben den Gastdozenten Peterhans, Albers und Itten auch Helene<br />

Schmidt-Nonné sowie der Grü ndungsdirektor und damalige Leiter der Grundlehre<br />

Max Bill vorgestellt. Man versäumte jedoch bei dieser Gelegenheit eine Ü berprü fung<br />

der Frage, ob ihr Unterricht tatsächlich fü r eine am Bauhaus orientierte Ausbildung an<br />

der HfG stehen konnte.<br />

Weder die Untersuchungen des HfG-Archivs selbst noch andere Studien ü ber die HfG<br />

haben bislang den Versuch unternommen, den seit den sechziger Jahren von der Ulmer<br />

Hochschule selbst vorgegebenen Rezeptionsrahmen zu verlassen und die Stichhaltigkeit<br />

ihrer Selbstdarstellung zu hinterfragen. Stattdessen erschöpfen sich Ü berblicksdarstellungen<br />

zumeist in der bloßen Benennung einer wie auch immer gearteten<br />

„Verwandtschaft“. Bislang ist noch niemand explizit auf die Idee gekommen, genau zu<br />

untersuchen, inwieweit die Ulmer Hochschule ihrem Anspruch der Anfangsjahre, eine<br />

logische Weiterfü hrung des Bauhauses zu versuchen, genü ge tat. Ebenso wenig allerdings<br />

wurde danach gefragt, ob sich die HfG ab 1961 tatsächlich vollkommen von<br />

ihrem historischen Vorbild gelöst hatte, beziehungsweise ob die Ulmer Neuorientierung<br />

in dieser Form ohne das Bauhaus ü berhaupt möglich gewesen wäre.<br />

Ü ber diese deutschen Fachpublikationen hinaus hat sich der amerikanische Historiker<br />

Paul Betts im Zuge einer Untersuchung ü ber die deutsche Kulturpolitik der Nachkriegszeit<br />

mit der Designentwicklung und ihren Protagonisten beschäftigt, so daßseine Arbeit,<br />

die bislang nur in Auszü gen publiziert wurde, hier nicht unerwähnt bleiben darf.<br />

35<br />

36<br />

Zu den Veröffentlichungen des Archivs siehe die Literaturliste im Anhang.<br />

Archiv der Hochschule fü r Gestaltung (Hrsg.): Bauhäusler in Ulm. Grundlehre an der HfG<br />

1953-1955. Ulm, 1993.

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