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92<br />

aber wohl auch wegen mangelnden Interesses von Seiten des Darmstädter Magistrats<br />

zu keinem eindeutigen Ergebnis. Das Archiv hatte sich noch nicht derart profilieren<br />

können, daßein eigenes Gebäude gerechtfertigt erschien. In der Folge wurde die Entscheidung<br />

ü ber einen eventuellen Neubau fü r das Bauhaus-Archiv immer wieder verschleppt.<br />

Mit der Initiative, das neue Archiv-Gebäude statt in Darmstadt in Berlin zu errichten,<br />

setzten Gropius und Wingler der Hinhalte-Taktik des Darmstädter Magistrats ein Ende.<br />

Die Entscheidung wurde laut Wolsdorff bereits 1968 getroffen, als Gropius und Wingler<br />

anläßlich der Eröffnung der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe mit dem<br />

damaligen Berliner Bausenator Schwedler in Berlin zusammentrafen. Gropius hatte, so<br />

Wolsdorff, wohl schon länger mit seiner Heimatstadt Berlin als Standort fü r das Archiv<br />

geliebäugelt. 293 Bei einem gemeinsamen Essen stellte Schwedler nun eine Umsetzung<br />

der Pläne des Archiv-Neubaus in Berlin in Aussicht. Bereits am darauffolgenden Tag<br />

begutachteten Gropius und Wingler den anvisierten Standort am Landwehrkanal, den<br />

Gropius fü r die Realisation des Entwurfs als geeignet befand. Wolsdorff nimmt an, daß<br />

Schwedler seinen Ehrgeiz darauf gerichtet habe, sämtliche modernen Architekten mit<br />

ihren Bauten in Berlin zu vereinigen. Nachdem Scharoun und Mies van der Rohe bereits<br />

vertreten waren, habe von den berü hmten Architekten der zwanziger Jahre noch<br />

Gropius gefehlt. 294<br />

Doch erst im Herbst 1969, also nach Gropius’ Tod, setzten offiziell Verhandlungen ü ber<br />

die Verlegung des Archivs nach Berlin ein. Dabei machte das Berliner Abgeordnetenhaus<br />

dem Verein Bauhaus-Archiv e.V. das Angebot, bei Ü bersiedlung des Instituts<br />

nicht nur zwei Drittel der laufenden Betriebsmittel zu stellen, sondern auch die Realisierung<br />

des Gropius-Entwurfs fü r das Archiv-Gebäude zu finanzieren. 295 Darmstadt<br />

konnte bei diesen Angeboten an das Archiv nicht mithalten und mußte hinnehmen, daß<br />

das Institut, das ü ber ein Jahrzehnt hinweg engagiert von der Stadt unterstü tzt worden<br />

war, nach Berlin umzog.<br />

Im November 1970 beschloßdie Mitgliederversammlung des Vereins den Wechsel<br />

nach Berlin. Doch es sollte noch ein Jahr dauern, bis die Arbeit vorerst in provisorisch<br />

eingerichteten Räumen in der Schloßstraße in Charlottenburg wieder aufgenommen<br />

werden konnte.<br />

293<br />

294<br />

295<br />

Vgl. Wolsdorff, 1991, S. 7.<br />

Ebenda, S. 10.<br />

Vgl. Wingler, 1979, S. 12.

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