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185<br />

noch zur Lösung von Gestaltungsproblemen innerhalb der Abteilungsarbeit herangezogen<br />

wurden, verhinderte man eine Theorie um ihrer selbst Willen. Die praktische<br />

Entwurfsarbeit wurde wieder in den Mittelpunkt gerü ckt.<br />

Zum anderen bedeutete die Abschaffung des Grundkurses nichts weiter als eine konsequente<br />

Weiterentwicklung hin zu einem eigenständigen Hochschul-Konzept. Der<br />

Ulmer Grundkurs hatte niemals den inspirierenden Charakter eines Bauhaus-Vorkurses<br />

und intendierte ebensowenig eine ganzheitliche Persönlichkeitsbildung. Vielmehr<br />

stand bereits bei Bill eine auf die Lehrinhalte orientierte Wissensvermittlung im Vordergrund,<br />

die grundsätzlich objektiv und rational nachvollziehbar sein sollte. In diesem<br />

Sinne war es nur folgerichtig, die Grundausbildung in die Verantwortung der Abteilungen<br />

zu ü bertragen, um eine optimale aufgabenspezifische Ausbildung garantieren zu<br />

können.<br />

5.3.3. Vom Entwurf zum Produkt<br />

Ein aussagekräftiger Vergleich zwischen der Abteilungsarbeit der HfG und der Werkstattarbeit<br />

am Bauhaus mußgrundsätzlich weiter gehen als der rein nominelle Vergleich<br />

von Ausbildungsplänen. 570 Wie aufgezeigt, hatte sich das Berufsbild des Gestalters<br />

in der Zwischenzeit so nachhaltig weiterentwickelt, daßneue Fächereinteilungen<br />

notwendig geworden waren, die zwangsläufig auch sprachlich neu umrissen wurden. 571<br />

Demzufolge soll die hier lokalisierte Forschungslü cke geschlossen werden, indem ausgehend<br />

von einem Vergleich der Ausbildungsorganisationen beider Hochschulen anhand<br />

von „verwandten“ Entwü rfen Rü ckschlü sse auf die jeweils dominierenden Gestaltungsprinzipien<br />

an Bauhaus und HfG gezogen werden.<br />

5.3.3.1. Organisation<br />

Das Bauhaus unter Gropius hatte noch eine handwerklich orientierte Ausbildung geboten,<br />

deren Unterrichtsfächer traditionsgemäßdurch die verschiedenen Materialien<br />

570<br />

571<br />

„Stellt man die Fächerangebote des Bauhauses und der HfG einander gegenü ber, zeigt<br />

sich ü berraschenderweise, dass es in Ulm schliesslich nur gerade eine einzige Abteilung<br />

gab, die auch schon am Bauhaus existiert hatte: die Abteilung fü r Architektur.“ – Frei,<br />

1991, S. 46.<br />

Daraus ergab sich theoretisch auch die Nähe zu Moholy-Nagys „New Bauhaus“ bzw. „Institute<br />

of Design“ in Chicago, das bereits mit seinem Lehrplan auf die in den dreißiger und<br />

vierziger Jahren in den Vereinigten Staaten fortgeschrittenen technischen und industriellen<br />

Entwicklungen reagiert hatte. – Vgl. dazu auch Seckendorff, 1987, S. 87-92.

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