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kanten Emil Rasch den Auftrag fü r „eine kleine Schrift ü ber das Bauhaus“ erhalten, 151<br />

um anläßlich des 25-jährigen Jubiläums der Bauhaustapete das Institut zu wü rdigen,<br />

dem das Unternehmen einen Großteil seines wirtschaftlichen Erfolgs zu verdanken<br />

hatte. 152<br />

Diese Bemü hungen erfolgten parallel zu Aktivitäten von Ludwig Grote, der sich seit der<br />

Maler am Bauhaus-Ausstellung 1950 mit dem Gedanken getragen hatte, Informationen<br />

ü ber das Bauhaus zusammenzutragen und ein Buch darü ber zu verfassen. 153 Um sich<br />

frü hzeitig die Rechte daran zu sichern, hatte er Gropius um seinen „Segen“ gebeten,<br />

„denn es wäre immerhin möglich, daßman sich von anderer Seite deswegen auch an<br />

Sie wendet.“ 154 Allerdings machte die Arbeit wohl aufgrund der Verpflichtungen, die<br />

Grote als Leiter des germanischen Nationalmuseums in Nü rnberg hatte, keine rechten<br />

Fortschritte. Sobald er von den Aktivitäten Raschs erfahren hatte, traf er sich mit ehemaligen<br />

Bauhäuslern und versuchte, sich ihre Unterstü tzung und damit die eigene<br />

Stellung zu sichern. Eventuell in der Hoffnung einer Intervention durch Gropius meldete<br />

er diesem, daßdie Bauhäusler besorgt waren, da der junge Wingler weder selbst am<br />

Bauhaus gewesen war noch sonstige Erfahrungen mit dem Thema vorzuweisen<br />

hatte. 155<br />

Auch wenn Gropius Grote zunächst beipflichtete, daßRasch ü berredet werden sollte,<br />

sein Vorhaben aufzugeben, so entschied er sich letztlich doch fü r eine Unterstü tzung<br />

Winglers, von dessen Fähigkeiten er sich bei einem persönlichen Treffen in Berlin<br />

ü berzeugt hatte. 156 Er schätzte dessen Fleißund seine Einsatzbereitschaft, die bereits<br />

Ergebnisse zu Tage gebracht hatten, während Grotes Arbeit offensichtlich in den Anfängen<br />

steckengeblieben war. Darü ber hinaus zeigte sich Wingler durchaus als aufnahmewillig<br />

fü r die von Gropius gemachten Vorschläge, weshalb dieser von da an<br />

stets bereit war, Wingler gegen jedweden Angriff zu verteidigen.<br />

„I know that some of the Bauhaus people had reservations against Mr.<br />

Wingler, but what do they expect? Wingler took the initiative and singlehandedly<br />

he has built up the whole Archive with everything around it. I back him up<br />

through thick and thin because he opened his ears to all my advice, and I<br />

hope he will go on doing this. [...] It is a blessing, that I have found him for this<br />

49<br />

151<br />

152<br />

153<br />

154<br />

155<br />

156<br />

Rasch, Emil: Brief an Hans M. Wingler vom 09.08.1964. [BHA]<br />

Vgl. dazu Hahn, Peter: Zu diesem Buch. In: Tapetenfabrik Gebr. Rasch GmbH & Co.<br />

(Hrsg.): Bauhaustapete: Reklame und Erfolg einer Marke, Köln, 1995, S. 9.<br />

Vgl. Grote, Ludwig: Brief an Walter Gropius vom 21.03.1950. [BHA]<br />

Grote, Ludwig: Brief an Walter Gropius vom 17.01.1952. [BHA]<br />

Vgl. Grote, Ludwig: Brief an Walter Gropius vom 16.06.1955. [BHA]<br />

Vgl. Gropius, Walter: Briefe an Ludwig Grote vom 20.06.1955 sowie vom 29.11.1957.<br />

[BHA]

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