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79<br />

Afrika tourten. 250 Zudem wurde anläßlich der Goethepreisverleihung an Gropius 1961<br />

in der Frankfurter Paulskirche eine Ausstellung organisiert, die danach in neun deutschen<br />

Städten – darunter auch 1963 Darmstadt – sowie in Wien und Salzburg gezeigt<br />

wurde. Nach seinem Tod wurde der Bauhaus-Grü nder zudem mit einer umfassenden<br />

Ausstellung ü ber sein Spätwerk geehrt, zu der ein großformatiger Katalog erschien. 251<br />

Die meist anläßlich der Ausstellungen herausgegebenen dü nnen Informationsblätter<br />

bestanden in der Regel nur aus einer Vita und einer Exponatenliste. Seltener erschienen<br />

kleine Kataloge, die Abbildungen, Primärschriften bzw. Texte zu den Kü nstlern<br />

oder Architekten enthielten. In mehreren Ausstellungspublikationen wurde im Vorwort<br />

entweder den Kü nstlern oder aber Angehörigen fü r ihre Kooperationsbereitschaft gedankt,<br />

ohne die die Ausstellungen nicht zustande gekommen wären.<br />

Der Eindruck, die Organisatoren hätten ihr Ausstellungskonzept danach ausgerichtet,<br />

was ohne großen Aufwand und Kosten dem Publikum gezeigt werden konnte, drängt<br />

sich auf. So bestand der Großteil der Exponate aus Arbeiten, die aus der Nachkriegszeit<br />

stammten und damit leichter greifbar waren. 252 Bereits 1962 hatte Wingler erkannt,<br />

daßausschließlich auf Malerei konzentrierte Ausstellungen nicht als Selbstzweck gezeigt<br />

werden dü rften, schließlich wollte das Archiv keine Kunstgalerie sein. Vielmehr<br />

sollten solche Veranstaltungen angestrebt werden, die<br />

„die Vielfalt der Entwicklungsmöglichkeiten, die dem Bauhaus und seinen Mitgliedern<br />

innewohnten, vor Augen fü hren.“ 253<br />

Doch auch Ausstellungen, die beispielsweise die pädagogische Tätigkeit ehemaliger<br />

Bauhäusler behandelten, konnten zumeist erst in den siebziger Jahren in Berlin realisiert<br />

werden, so daßvorerst ein deutlich kü nstlerisch dominiertes Bild präsentiert<br />

wurde.<br />

250<br />

251<br />

252<br />

253<br />

Vgl. Ausstellungsverzeichnis im Bauhaus-Archiv Berlin<br />

Bauhaus-Archiv Darmstadt (Hrsg.): Walter Gropius. Das Spätwerk. Ausstellungskatalog<br />

Darmstadt, 1970.<br />

Herzogenrath versuchte demgegenü ber, die Ausstellungspraxis des Archivs anhand des<br />

Motivs der Vergangenheitsbewältigung aufzuwerten: „Bei der Archiv-Grü ndung und den<br />

Ausstellungen ging es hauptsächlich darum, die Werke, die Produkte und die kü nstlerischen<br />

Grundlagen wie die Gemeinsamkeiten der im Bauhaus arbeitenden Kü nstler vorzustellen<br />

und ins Bewußtsein zurü ckzurufen. So veranstaltete das Bauhaus-Archiv fast nur<br />

Einzelausstellung, selten Themen- oder Werkstattausstellungen. Dies fand allerdings eine<br />

Berechtigung in der Tatsache, daßnicht nur eine neue Generation seit 1933 herangewachsen<br />

war, sondern daßauch die Älteren einen Nachholbedarf an Information ü ber die<br />

sogenannte ‚Entartete Kunst’ und ihre Bedeutung, ü ber die Kü nstler und ihre Vorstellung<br />

hatten.“ Herzogenrath, 1975, S. 130.<br />

Protokoll der Mitgliederversammlung des Vereins Bauhaus-Archiv e.V. am 28.11.1962,<br />

S. 6. [BHA]

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