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deutschen Hochschullandschaft souverän etabliert hatte. 415 Demnach richteten sich die<br />

Parolen weniger an die Kenner der Szene, sondern vielmehr an den interessierten<br />

Laien. Die erhoffte Mobilisierung der Massen konnte jedoch bekanntlich nicht bewirkt<br />

werden.<br />

Festzuhalten bleibt, daßvor allem die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem<br />

Bauhaus wesentlich dazu beigetragen hat, die kleine „provinzielle“ HfG national und<br />

international bekannt zu machen. Maldonado war in den fü nfziger und sechziger Jahren<br />

häufig unterwegs, um auf internationalen Kongressen und Vorträgen von Brü ssel<br />

bis Tokio Vorträge ü ber die Ausbildung oder das Berufsbild des Designers zu halten,<br />

die lebhaft diskutiert wurden. Mit seiner unerschrockenen Herangehensweise an die<br />

„Ikone Bauhaus“ zog er die Aufmerksamkeit auf sich und damit auch auf die Ulmer<br />

Hochschule. Doch allein durch die Unterstü tzung aus Architekten- und Designerkreisen<br />

konnte die HfG nicht weiterbestehen.<br />

5.2.2. Die zeitgenössische Kritik und das „ neue Bauhaus“<br />

Durch die wiederholten öffentlichen Diskussionen ü ber ihre Förderungswü rdigkeit, verbunden<br />

mit ihren avantgardistischen Aktivitäten auf dem Gebiet der Gestaltung, die<br />

dem allgemeinen Zeitgeschmack kaum entsprachen, stand die HfG Zeit ihrer gesamten<br />

Existenz im Rampenlicht der Presse.<br />

Noch zu Beginn der fü nfziger Jahre, als man in Ulm mit der Konzeption und den Fragen<br />

der Finanzierung beschäftigt war, wurde die angestrebte Hochschulgrü ndung in<br />

der Ö ffentlichkeit unabhängig von einer möglichen Bauhaus-Nachfolge betrachtet. Die<br />

Ulmer Tagespresse druckte sogar eine Zusammenschau von Statements deutscher<br />

Universitäten mit grundsätzlich ablehnendem Tenor ab. 416 Darü ber hinaus wurde in<br />

einem insgesamt wohlwollenden Bericht ü ber die Aktivitäten in Ulm auch auf den geplanten<br />

Namen, „Hochschule fü r Gestaltung“ eingegangen, der als zu nichtssagend<br />

kritisiert und demzufolge keineswegs mit dem Bauhaus assoziiert wurde. 417 Erst durch<br />

415<br />

416<br />

417<br />

Im Bauhaus-Archiv befindet sich ein Konvolut mit <strong>Dokument</strong>en, die die breite ideelle und<br />

auch eine unter gewissen Auflagen versprochene finanzielle Unterstü tzung der verschiedenen<br />

Interessenverbände von BDA und VDID bis zum Deutschem Werkbund belegen. Es<br />

wurde sogar eine „Gesellschaft zur Förderung der HfG Ulm e.V. gegrü ndet“. [BHA]<br />

Vgl. Kann in Ulm eine Hochschule errichtet werden? Stellungnahme deutscher Universitäten<br />

und Hochschulen zum Projekt „Geschwister-Scholl-Hochschule“ in Ulm. In: Ulmer<br />

Nachrichten (Ulm), 14.12.1950.<br />

Vgl. Meunier, 1951.

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