23.04.2015 Aufrufe

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

Dokument_1.pdf (4720 KB) - OPUS4

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

93<br />

Mit dieser Standortveränderung begann ein neues Kapitel in der Arbeit des Bauhaus-<br />

Archivs. Dank der besseren Arbeitsbedingungen in Berlin konnte nun an wirklich große<br />

Ausstellungen gedacht werden, und mit der Einweihung des neuen Archivgebäudes<br />

am Landwehrkanal wurden 1979 die letzten räumlichen Provisorien endgü ltig ü berwunden.<br />

4.3.4. Erfolge und Hindernisse des Archivs in seinen Anfangsjahren<br />

Das Bauhaus-Archiv hatte seine Arbeit mit dem Anspruch begonnen, den seit der<br />

Schließung des Instituts ü ber das Bauhaus grassierenden Mythen ein wirklichkeitsgetreues<br />

Bild entgegenzusetzen. Der Bedarf war durchaus gegeben, da das Bauhaus<br />

weiten Kreisen kein Begriff mehr war und durch subjektiv gefärbte Erinnerungen ehemaliger<br />

Bauhäusler am Leben gehalten wurde. Durch die Unterstü tzung von Gropius<br />

schien gewährleistet, daßman sich auf die durch den Bauhaus-Grü nder bestätigten<br />

Fakten konzentrieren und weiterer Legendenbildung entgegentreten wü rde. Eben daraus<br />

resultierte gleichzeitig die Gefahr einer monolithischen und Gropius-zentrierten<br />

Darstellung des Bauhauses, der das Archiv wie schon bei der Monografie teilweise<br />

unterlag.<br />

Zu Beginn seiner Arbeit mußte das Archiv mit bescheidenen Mitteln auskommen und<br />

konnte demzufolge lediglich kleinere Veranstaltungen organisieren. Gleichzeitig mußte<br />

es jedoch als ein mit öffentlichen Geldern gefördertes Institut die eigene Existenz legitimieren<br />

und Ergebnisse aufweisen. So kam es in den ersten Jahren zu einer Vielzahl<br />

von kleineren Ausstellungen ü ber Kü nstler, die in den zwanziger Jahren eine gewisse<br />

Zeit am Bauhaus verbracht hatten und nun gerne bereit waren, ihre zumeist nach dem<br />

Krieg entstandenen Werke im Archiv auszustellen. Diese Ausstellungen sagten jedoch<br />

kaum etwas ü ber deren Arbeit am Bauhaus aus. Die beiden Werkstatt-Ausstellungen<br />

konnten ebenfalls nur einen kleinen Einblick in die Ausbildungs- oder Entwurfspraxis<br />

geben. Demnach dü rfte es selbst regelmäßigen Besuchern schwer gefallen sein, sich<br />

anhand der Veranstaltungen ein stimmiges Bild vom historischen Bauhaus zu machen.<br />

In erster Linie wurde das Institut als Ansammlung von freikü nstlerisch tätigen Menschen<br />

dargestellt, die sich nebenher auch noch an Entwurfsarbeit fü r die Serienproduktion<br />

versucht hatten.<br />

Mit den Publikationen konnte das Archiv bereits ein größeres Publikum erreichen.<br />

Wenn auch die Bauhaus-Monografie von 1962 als Basis fü r die weiteren Veröffentlichungen<br />

gesehen werden muß, darf nicht außer Acht gelassen werden, daßdie <strong>Dokument</strong>ation<br />

mit ihrem stolzen Preis von DM 148 damals lediglich einen kleinen Kreis<br />

von Wissenschaftlern und gut situierten Laien erreicht hat. Die Neuen Bauhausbücher

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!