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18<br />

3. Schwerpunkte der theoretischen Bauhaus-Rezeption –<br />

Bauhaus in der Demokratie<br />

Die Beschäftigung mit dem Bauhaus erfolgte in den späten vierziger und den fü nfziger<br />

Jahren in Westdeutschland vornehmlich in Hinblick auf eine mögliche Verwertbarkeit<br />

seiner Methoden und Ideale fü r die Nachkriegsgesellschaft. Auf der Suche nach vom<br />

Nationalsozialismus unbelasteten Ansätzen auf den Gebieten Architektur und Gestaltung<br />

bot sich das 1933 unter politischem Druck geschlossene Bauhaus geradezu an. 40<br />

Anfänglich waren es hauptsächlich ehemalige Zeitzeugen, die die historische Hochschule<br />

vor allem in ihrer Gesamtheit zu umreißen versuchten, weshalb interne Entwicklungen<br />

oder einzelne Werkstätten zunächst vernachlässigt wurden. Entsprechend beschränkte<br />

man sich darauf, dem Bauhaus eine ideale Lebens- und Arbeitseinstellung<br />

zuzusprechen, die auch fü r die Nachkriegszeit als beispielhaft empfunden wurden. Das<br />

Bemü hen, ein möglichst prägnantes Bild zu zeichnen, barg allerdings auch die Gefahr<br />

der Verklärung in sich; schließlich berichteten viele ehemalige Bauhäusler mit einem<br />

Abstand von mehr als zwanzig Jahren ü ber ihre Jugendzeit. 41<br />

Bereits 1947 erschien der Artikel des ehemaligen Bauhaus-Schü lers Gustav Hassenpflug<br />

ü ber „Geist und Geschichte des Bauhauses“, der laut redaktioneller Vorbemerkung<br />

das Informationsdefizit ü ber die Institution der Weimarer Republik auffü llen<br />

sollte. 42 Aktueller Anlaßwaren die Bestrebungen von Hubert Hoffmann, in Dessau das<br />

Bauhaus wiederzueröffnen. 43 Hassenpflug bemü hte sich in seinem Beitrag um eine dif-<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Vgl. dazu auch Kapitel 5 zur Hochschule fü r Gestaltung in Ulm.<br />

Vgl. dazu Erffa, Helmut von: Das frü he Bauhaus: Jahre der Entwicklung. In: Wallraf-<br />

Richartz-Jahrbuch (Köln), 1952, Bd. 4, S. 413 f.; Röhl, Peter: Menschen und Atmosphäre<br />

in Weimar. In: Baukunst und Werkform (Nü rnberg), 1953, Nr. 213, S. 60 ff.; Schreyer, Lothar:<br />

Die Legende vom Bauhaus. In: Merian (Hamburg), 1959, Nr. 9, S. 26-30; Muche, Georg:<br />

Blickpunkt. Sturm – Dada – Bauhaus – Gegenwart. Mü nchen, 1961; Dearstyne, Howard:<br />

Bauhaus revisited. In: Journal of American Institute of Architects (Washington, DC),<br />

Vol. 38, 1962, S. 79-82; Itten, Johannes: Meine Bauhaus-Jahre. In: Das Werk (Winterthur),<br />

Jg. 51, 1964, S. 27-28; Stadler-Stölzl, Gunta: Mehr Wagnis als Planung: Die Textilwerkstatt<br />

der Bauhauses 1919-1931. In: Das Werk (Winterthur), 1968 (November), Nr. 1; Blü hova,<br />

Irena: Das Bauhaus – wie es ein Student erlebte. In: ars (Bratislava), 1969, Nr. 2, S. 135.<br />

Hassenpflug Gustav: Kunst – im Menschlichen verankert. Geist und Geschichte des Bauhauses.<br />

In: Bildende Kunst (Berlin) 1947, Nr. 10 (Oktober), S. 20-23. Einen ähnlichen Artikel<br />

veröffentlichte Hassenpflug in: Die Kultur (Mü nchen/Steinbach), 21.02.1953. Auch hier<br />

wurde in einer Vorbemerkung notiert, man habe Hassenpflug als ehemaligen Bauhäusler<br />

auf Leseranregungen hin um einen Beitrag gebeten.<br />

Vgl. dazu Graf, Carolyn: Das real existierende Erbe. Das Bauhaus in der DDR als Denkmal<br />

und Ideologieträger. In: Haus, Andreas (Hrsg.): Bauhaus-Ideen 1919-1994. Berlin, 1994,<br />

S. 105.

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