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177<br />

das Prinzip der Ö konomie auf Materialien und Arbeitskraft gleichermaßen bezog, die<br />

beide in einem angemessenen Verhältnis zum Ergebnis stehen sollten. Damit war die<br />

spontane, intuitive Herangehensweise an die einzelnen Aufgaben derjenigen von Peterhans<br />

und auch Bill diametral entgegensetzt.<br />

Während die Farbü bungen auf seine Studien ü ber die Wechselbeziehungen der Farbe<br />

zurü ckgingen, die Albers erst nach seiner Zeit am Bauhaus entwickelt hatte, waren die<br />

Material- und Materieü bungen mit seinem Vorkurs-Unterricht am Bauhaus identisch.<br />

So lassen sich die an der HfG entstandenen Arbeiten mit denen des Bauhauses vergleichen.<br />

(Abb. 45) Auch diese sprachen aktiv die Sinne an und sollten die kreativen<br />

Möglichkeiten der Studenten freisetzen. Wie schon am Bauhaus ließer die Studenten<br />

ihr Arbeitsmaterial aus „Abfall“ zusammensuchen und animierte sie zu einem ebenso<br />

spielerischen wie sparsamen Umgang damit. Die aus der Not der zwanziger Jahre geborene<br />

Konzentration auf die Ö konomie kam in den fü nfziger Jahren wiederum den<br />

allgemeinen Lebensverhältnissen entgegen. Da sich die Studenten ihr Studium teilweise<br />

unter großen Entbehrungen selbst finanzieren mußten, waren sie fü r jede Ersparnis<br />

dankbar, die sie im Bereich der Lehrmittel machen konnten. 546<br />

Ebenso ü bernahm Albers die bereits am Bauhaus geforderte verbale Auseinandersetzung<br />

mit und unter den Studierenden, die sich ü ber die Qualitäten und Merkmale der<br />

Studienresultate austauschen sollten. Der so trainierte Wortschatz in Bezug auf die<br />

Vermittlung der visuellen Gestaltungsmittel entsprach zwar den Vorstellungen Bills,<br />

gleichwohl war trotz aller rationaler Begrü ndungen eine subjektive und damit emotionale<br />

Komponente implizit vorhanden.<br />

Johannes Itten schließlich besuchte im April 1955 fü r eine Woche die HfG. Da diese<br />

Zeit keineswegs ausgereicht hätte, um den Studenten seine umfassenden pädagogischen<br />

Grundsätze zu vermitteln, beschränkte er sich darauf, in Auszü gen seine<br />

Farblehre zu unterrichten. 547 (Abb. 46) Diese unterteilte er in die drei Abschnitte „konstruktive“,<br />

„impressive“ und „expressive“ Farbenlehre. 548 Inwieweit diese mit seinem<br />

Farb-Unterricht am Bauhaus zu vergleichen sind, ist angesichts der schwierigen Quel-<br />

546<br />

547<br />

548<br />

Vgl. dazu ebenda, S. 18-19.<br />

Vgl. Seckendorff, 1989, S. 105.<br />

Vgl. dazu Itten, Johannes: Kunst der Farbe. Subjektives Erleben und objektives Sehen als<br />

Weg zur Kunst. Ravensburg, 1970.

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