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80<br />

Die im Bauhaus entstandenen Entwü rfe und Produkte waren demgegenü ber vor allem<br />

anfangs nur begrenzt verfü gbar, was das Fehlen monografischer Ausstellungen zu den<br />

„großen“ Kü nstlern und Pädagogen des Bauhauses wie Klee, Kandinsky oder Feininger<br />

ebenso erklärt wie die wenigen Werkstattausstellungen. Sicherlich hätten solch<br />

aufwendige Veranstaltungen den bescheidenen Rahmen des Bauhaus-Archivs gesprengt.<br />

Von den zumeist in den Räumen des Ernst-Ludwig-Hauses veranstalteten Ausstellungen<br />

nahm die ü berregionale Presse nur vereinzelt Notiz. Dementsprechend sind wenige<br />

Informationen ü ber ihren jeweiligen Anspruch oder die Schwierigkeiten ihrer Realisierung<br />

erhalten. Lediglich anläßlich der Webereiausstellung 1964 bemerkte der ehemalige<br />

Bauhaus-Generalvertreter König, daßes sich bei der Mehrzahl der Exponate<br />

um Leihgaben handelte. Da er die Webarbeiten als wichtiges Anschauungsmaterial<br />

bewertete, hoffte er darauf, das Archiv könne einen Grundbestand dieser Arbeiten erwerben<br />

und damit einer größeren Ö ffentlichkeit dauerhaft zugänglich machen. 254<br />

Eine interessante Ausnahme bildete der erst 1965 in der DDR erschienene Kommentar<br />

von Harksen zu der Carl Fieger-Ausstellung, die 1962 stattgefunden hatte. 255 Der Autor<br />

berichtete, daßWingler bereits während seiner Arbeiten fü r die Bauhaus-Monografie<br />

mit der Witwe des Architekten in Dessau in Verbindung getreten war, um die Arbeiten<br />

des Mitarbeiters von Gropius einzusehen. Noch 1961 habe er sich darum bemü ht, die<br />

Erlaubnis fü r eine Ausstellung im Bauhaus-Archiv mit Werken von Fieger zu bekommen.<br />

Durch die Vermittlung der Gemäldegalerie Dessau wurde daraufhin mit Frau Fieger<br />

vereinbart, daßdie Leihgabe der Zeichnungen und Entwü rfe nach einer Ausstellung<br />

im Dessauer SchloßGeorgium erfolgen könne. Ü ber diesen Umweg konnte die<br />

Ausstellung in der Bundesrepublik gezeigt werden. Jedoch war man in der DDR mit der<br />

Art der Darstellung des Architekten im Bauhaus-Archiv in jeder Hinsicht unzufrieden:<br />

Harksen beklagte sich, Wingler habe Fieger in seiner Eröffnungsrede zum bloßen<br />

Handlanger von Gropius degradiert, der ü ber keinerlei eigene kreative Fähigkeiten<br />

verfü gt habe, wie dies von Wingler auch in der Bauhaus-Monografie angedeutet wor-<br />

254<br />

255<br />

Vgl. König, Heinrich: Bauhausideen fortwirkend fruchtbar. In Sü ddeutsche Zeitung (Mü n-<br />

chen), 12.11.1964, S. 25.<br />

Vgl. Harksen, Hans: Zur Carl-Fieger-Ausstellung in Darmstadt. In: Dessauer Kalender<br />

(Dessau), 1965, S. 48-57.

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