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14<br />

zichtet. 27 Fortan galt die Zeit unter dem ersten Rektor Max Bill gemeinhin als<br />

„Bauhaus-Rezeptions-Phase“.<br />

Auch die erste umfassende Ausstellung ü ber die Ulmer Hochschule, Die Moral der<br />

Gegenstä nde, wurde 1987 von dem ehemaligen Ulmer Herbert Lindinger in Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut fü r Industrial Design in Hannover organisiert. 28 Fü r den<br />

Katalog verfaßte Aicher einen Artikel ü ber das Verhältnis zwischen Bauhaus und<br />

Ulm. 29 Dabei ging es ihm vornehmlich um die Beziehungen zwischen Kunst, repräsentiert<br />

durch das Bauhaus, und Design, fü r das er die HfG einsetzte. Diese Sichtweise ist<br />

symptomatisch fü r die gesamte HfG-Rezeption. Die eindimensionale Identifizierung der<br />

„Bauhaus-Idee“ mit einer Art angewandten Kunst versperrt den Blick auf die ü bergeordnete<br />

Idee ebenso wie auf die von außen kommenden Einflü sse, auf die beide<br />

Hochschulen reagierten. Als Standardwerk zur HfG ist dieser Katalog in nicht unerheblichem<br />

Maße fü r den Charakter der weiteren Untersuchungen verantwortlich, die in<br />

seiner Folge angestrengt wurden. So zementierte die Publikation beispielsweise die<br />

Ü berbewertung der Gastdozenturen der ehemaligen Bauhaus-Lehrer Josef Albers,<br />

Johannes Itten und Walter Peterhans, die praktisch nur jeweils fü r wenige Tage oder<br />

höchstens Wochen in Ulm gastierten. Indem ihre Namen unter den „Dozenten“ der<br />

Grundlehre vermerkt wurden, erfuhren sie eine Gleichstellung mit den in dieser Rubrik<br />

aufgefü hrten Dozenten, die allesamt ü ber mehrere Jahre in Ulm tätig waren.<br />

Die ersten Dissertationen ü ber die HfG leisteten in den achtziger Jahren die eigentliche<br />

Grundlagenforschung, indem das zugängliche Quellenmaterial zusammengetragen<br />

und ausgewertet wurde. 1985 versuchte Hartmut Seeling in seiner Dissertation zur<br />

Geschichte der Hochschule für Gestaltung, vor allem die historischen Abläufe darzustellen.<br />

30 Dabei konzentrierte er sich vornehmlich auf eine akribische <strong>Dokument</strong>ation<br />

des Instituts von den ersten Planungen Ende der vierziger Jahre bis zur Schließung<br />

1968. In Anbetracht der ungeheuren Fü lle vorhandener <strong>Dokument</strong>e wurden angrenzende<br />

Themen zugunsten einer exemplarischen Darstellung der Abteilung Visuelle<br />

Kommunikation vernachlässigt. Als Ergänzung dazu mußdie Dissertation von Eva von<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

Vgl. dazu auch den vorerst letzten Beitrag zu diesem Thema von Mü hlestein, Erwin:<br />

Phänomen Bauhaus (2). In: Schweizer Baudokumentation Baudoc-Bulletin (Blauen), 1995,<br />

Nr. 8, S. 5-14.<br />

Lindinger, Herbert (Hrsg.): Hochschule fü r Gestaltung Ulm. Die Moral der Gegenstände.<br />

Berlin, 1987. – Die hier genannten Zitatangaben beziehen sich auf die zweite, veränderte<br />

Auflage von 1991.<br />

Aicher, Otl: Bauhaus und Ulm. In: Lindinger (Hrsg.), ²1991, S. 124-129.<br />

Seeling, Hartmut: Geschichte der Hochschule fü r Gestaltung Ulm 1953-1968. Ein Beitrag<br />

zur Entwicklung ihres Programms und der Arbeiten im Bereich der Visuellen Kommunikation.<br />

Dissertation Köln, 1985.

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