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Innerhalb dieses Kapitels wurden auch Arbeiten aus verschiedenen Klassen fü r Industrial<br />

Design oder aus Vorkursen berü cksichtigt, die nach dem Krieg unter der Leitung<br />

einiger ehemaliger Bauhaus-Schü ler in Deutschland, den USA oder in Japan entstanden<br />

waren. Doch kann die Tatsache, daßUnterricht von ehemaligen Bauhäuslern erteilt<br />

wurde, allein nicht als Aufnahmekriterium fü r den Katalog gegolten haben, da ansonsten<br />

auch das Black Mountain College in North Carolina und die Grundlehrearbeiten<br />

der HfG in Ulm hätten berü cksichtigt werden mü ssen. In der Ausstellung waren<br />

sie jedoch nicht vertreten. Das Fehlen der amerikanischen Schule, an der Anni und<br />

Josef Albers sowie Xanti Schawinsky gelehrt hatten, kann mit der bereits erwähnten<br />

mangelnden Kooperationsbereitschaft erklärt werden. Die stiefmü tterliche Behandlung<br />

der HfG wird unterdes andere Ursachen gehabt haben. Während Max Bill mit seinen<br />

eigenen Arbeiten ausgiebig vertreten war, wurde das von ihm mitgegrü ndete Institut<br />

nur in einer der Sektion vorangestellten, chronologischen Aufstellung berü cksichtigt. Es<br />

ist anzunehmen, daßdie HfG sicherlich die Gelegenheit ergriffen hätte, sich bei der<br />

Ausstellung gerade in der Landeshauptstadt Stuttgart und noch dazu in unmittelbarer<br />

Nähe des Landtages zu präsentieren, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen hätte;<br />

schließlich kämpfte sie zu diesem Zeitpunkt bereits verzweifelt um ihre Existenz und<br />

versuchte, die Hochschulgrü ndung unter dem Aspekt der Bauhaus-Nachfolge in Erinnerung<br />

zu rufen. Ü ber die Grü nde kann von heute aus betrachtet nur spekuliert werden.<br />

Entweder wurden die Ulmer nicht berü cksichtigt, weil die Ausstellungsmacher von<br />

vornherein eine Teilnahme ausschlossen, da ihrer Meinung nach die HfG nicht in die<br />

Traditionslinie des Bauhauses zu zählen sei. Oder es gab Einwände von Seiten der<br />

Ausstellungsträger, die zur gleichen Zeit die Schließung der Hochschule forcierten,<br />

weshalb ihnen eine positive Selbstdarstellung der Ulmer und die damit verbundene<br />

erhöhte öffentliche Aufmerksamkeit zum Nachteil gereicht hätte. Schließlich war einer<br />

der offiziell angefü hrten Schließungsgrü nde, die HfG habe keine nennenswerten Ergebnisse<br />

hervorgebracht.<br />

Eine maßgebliche Rolle innerhalb der Ausstellung spielte das Leben am Bauhaus. Neben<br />

zeitgenössischen Texten ü ber das historische Institut wurden mit Fotografien illustrierte<br />

Erinnerungen von Ehemaligen abgedruckt. Bereits 1967 hatte der Gropius-<br />

Biograf Reginald Isaacs eine Umfrage unter einstigen Lehrern und Studierenden gemacht,<br />

in welcher er sie nach ihrem Werdegang, ihren beruflichen Aktivitäten, ihren

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