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66<br />

blieb die Hoffnung, mit der Monografie werde nun endlich der unangebrachten Verklärung<br />

ein Ende bereitet, denn letztendlich sei das Bauhaus mit seiner Konzeption doch<br />

gescheitert. 202<br />

Auch Neumann äußerte 1963 die Hoffnung, mit dieser Monografie sei das Ende der<br />

„Legende Bauhaus“ gekommen. 203 Seine Rezension lobte den Umfang und die Vielfältigkeit<br />

der Monografie und sah es als Vorteil an, daßdurch<br />

„das Fehlen der Story [...] Wingler den Leser zur Mitarbeit [zwingt], und wer<br />

einen Anfang hat, wird nach der Lektü re der <strong>Dokument</strong>ation alles ü ber das<br />

Bauhaus wissen und kann sich das Bauhaus deuten wie er will.“ 204<br />

Der Autor setzte demnach voraus, daßin der Monografie tatsächlich „alles“ aufgenommen<br />

worden war und daßdie darin vorgenommenen Einschätzungen korrekt und<br />

sachlich waren. Neumann zeichnete anhand der Publikation die Bauhaus-Geschichte<br />

nach, anstatt sich mit der Konzeption und dem Inhalt zu befassen, den er lediglich referierte.<br />

Demgegenü ber bemerkte der ehemalige Bauhäusler Bill, daßes sich hierbei zwar um<br />

die bisher umfassendste Publikation zum Thema handele; darü ber hinaus kritisierte er<br />

die Monografie jedoch als „Bilderbuch“, das weder die Bauhaus-Geschichte adäquat<br />

verarbeitet habe, noch eine reine <strong>Dokument</strong>ation sein könne, da es fü r einen solchen<br />

Anspruch nicht exakt genug sei. 205 Durch die seiner Meinung nach unzureichende Auseinandersetzung<br />

mit ehemaligen Schü lern und Lehrern seien Lü cken und mitunter sogar<br />

fehlerhafte Darstellungen zustande gekommen, z.B. seien die beiden Direktoren<br />

Meyer und Mies van der Rohe unterrepräsentiert. In Anbetracht der Finanzierung durch<br />

die Firma Rasch argwöhnte Bill zudem, daßder Werbeaspekt fü r den Tapetenfabrikanten<br />

im Vordergrund gestanden habe. Er warf Wingler vor, Raschs Verbindung zum<br />

Bauhaus fälschlicherweise ü ber Gropius hergestellt zu haben statt ü ber Meyer, unter<br />

dessen Direktorat die Zusammenarbeit mit der Tapetenfirma erst zustande gekommen<br />

sei. Emil Rasch sah sich daraufhin genötigt, in einer Gegendarstellung zu betonen, daß<br />

er niemals einen Hehl aus der Zusammenarbeit mit Meyer gemacht habe. Als Legiti-<br />

202<br />

203<br />

204<br />

205<br />

Vgl. ebenda, S. 109.<br />

„Auf kein Kunstbuch ist so gewartet worden, wie auf diese <strong>Dokument</strong>ation zur Geschichte<br />

der Bauhaus-Idee. Die Legende Bauhaus und die falsche Glorie vom nicht existierenden<br />

‚Bauhaus-Stil’ werden mit diesem Buch beendet werden.“ Neumann, Eckhard: Literaturbericht.<br />

Hans M. Wingler: Das Bauhaus. In: Das Kunstwerk (Stuttgart), Jg. 16, 1963, Nr.<br />

10, S. 33.<br />

Ebenda.<br />

Vgl. Bill, Max: Stellungnahme zu H.M. Winglers Bauhausbuch. In: form (Seeheim), 1963,<br />

Nr. 22, S. 48 ff.

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