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dukte, die in den Produktionswerkstätten des Bauhauses hergestellt wurden und direkt<br />

vom Kunden bestellt werden konnten. 576<br />

Bill erhoffte sich gleichfalls, durch bezahlte Industrieaufträge zur Unterhaltung der<br />

Hochschule beizutragen, was sich jedoch als ungleich schwieriger herausstellte. 577 Da<br />

die Dozenten anfangs selbst kaum praktische Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit<br />

der Industrie hatten, betrauten sie die Studenten teilweise mit kaum zu bewältigenden<br />

Aufgaben. 578 Darü ber hinaus war im Rahmen des Unterrichts der Anspruch auf eine<br />

Lösung komplexer technischer Zusammenhänge nicht immer zu erfü llen. Entsprechend<br />

unbefriedigend waren bisweilen die Arbeitsresultate. Nach den anfänglichen<br />

Erfolgen der Radio-Entwü rfe fü r die Firma Braun gestaltete es sich mit steigenden Studentenzahlen<br />

immer schwieriger, die verschiedenen Interessen von HfG und Industrie<br />

miteinander in Einklang zu bringen. Weder in Bezug auf die Geheimhaltung, noch auf<br />

geforderte Entwicklungszeiten konnte die Ulmer Hochschule Garantien ü bernehmen.<br />

Ü berdies gestaltete sich die sinnvolle Planung der Unterrichtsinhalte oder auch der<br />

Belegungsplan der Werkstätten als zunehmend komplizierter. 579<br />

Aufgrund der daraus resultierenden Konflikte entschloßman sich 1958 dazu, mehrere<br />

von der Schule unabhängige Entwicklungsgruppen zu grü nden, die außerhalb des<br />

Lehrbetriebs arbeiteten. Unter der Leitung eines Dozenten beschäftigten sich freie Mitarbeiter,<br />

die teilweise noch studierten, mit konkreten Industrieaufträgen. Die finanziellen<br />

Gewinne dieser Gruppen flossen ü ber die Geschwister-Scholl-Stiftung an die<br />

Hochschule. 580 Aufgrund positiver Erfahrungen mit den Entwicklungsgruppen wollten<br />

zahlreiche Unternehmen mit der HfG zusammenarbeiten, so daßsich die Ulmer bald<br />

aussuchen konnten, fü r wen und was sie entwerfen wollten. Allerdings bedeutete ein<br />

Auftrag keinesfalls zwangsläufig, daßdie Ulmer Entwü rfe auch in die Produktion gin-<br />

576<br />

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578<br />

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580<br />

Vgl. Fleischmann, Gerd (Hrsg.): Bauhaus. Drucksachen, Typografie, Reklame. Dü sseldorf,<br />

1984, S. 196; vgl. Kaiser-Schuster, Britta: Werbung fü r Bauhaus-Produkte. In: Brü ning /<br />

Bauhaus-Archiv Berlin (Hrsg.), 1995, S. 141.<br />

Die Ulmer Hochschule erzielte niemals so hohe Einkü nfte, als daßsie unabhängig von den<br />

Zuschü ssen von Bund, Stadt und Land hätte arbeiten können. Der Anteil der Eigeneinnahmen<br />

vom Gesamtetat schwankte zwischen 25,4 % (1965) und 56,6 % (1960/61);<br />

vgl. Lindinger (Hrsg.), ²1991, S. 28-29.<br />

Vgl. dazu Wachsmann, Christiane: Wie kommt der Designer zur Industrie? Ein neuer Beruf<br />

entsteht. In: Archiv der Hochschule fü r Gestaltung Ulm (Hrsg.): „design ist gar nicht lehrbar.“<br />

Ausstellungskatalog Ulm, 1990, S. 42.<br />

Vgl. ebenda, S. 49 ff.<br />

Ebenda, S. 52.

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