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Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

Foto- und Lesebuch über den brasilianischen Amazonas

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Ströme, Meere, Weiß- Hell- <strong>und</strong> Schwarzwasserflüsse<br />

Faszinierend fremde Welt der amazonischen<br />

Weiß-, Hell- <strong>und</strong> Schwarzwasserflüsse, so benannt<br />

nach ihrer Optik. Für europäische Augen sind<br />

wohl die transparenten, grün-türkisklaren Wasser<br />

des Tapajós, Tocantins <strong>und</strong> Xingús die<br />

attraktivsten. Sie werden Hellwasser genannt. Der<br />

Rio Negro, der Schwarzwasser-Fluss, dessen<br />

moskitofreie, bernst<strong>ein</strong>farbene Wasser an<br />

verdünnte Coca-Cola oder starken Schwarztee<br />

erinnern, sind etwas gewöhnungsbedürftig. Träge<br />

<strong>und</strong> schmutzig wälzen sich die Riesenströme<br />

Solimões, Madeira, Amazonas <strong>und</strong> Rio Branco<br />

dahin. Die lehmigen, trüben „weißen“ Wasser<br />

dieser Flüsse signalisieren, dass ihre Wasser sehr<br />

nährstoffreich sind <strong>und</strong> viele Sedimente <strong>und</strong><br />

ausgewaschene Erde mitschwemmen. Sie haben<br />

gerade deswegen die reichste Flora <strong>und</strong> Fauna. So<br />

ist zum Beispiel der Rio Madeira bekannt für<br />

s<strong>ein</strong>en Fischreichtum.<br />

dass er über Nacht (!) s<strong>ein</strong> Bett wechsle. Mancher<br />

Kapitän soll schon auf den Wassern des Flusses<br />

schlafen gegangen s<strong>ein</strong> <strong>und</strong> auf dem Trockenen<br />

erwacht. Interessant sind auch die schwimmenden<br />

Grasinseln, Matupá genannt, die sich immer<br />

wieder von den steil abfallenden Ufern loslösen,<br />

Eigenleben entwickeln <strong>und</strong> lautlos riesig<br />

flussabwärts schwimmen.<br />

Auch das Steigen <strong>und</strong> Fallen der Wasser im<br />

Jahresrhythmus ist ungewöhnlich. Der<br />

Wasserstand fällt während sechs Monaten, um<br />

dann die nächsten sechs wieder anzusteigen. Der<br />

Unterschied zwischen Hoch- <strong>und</strong> Niederwasser ist<br />

beträchtlich, kann zehn, fünfzehn Meter<br />

ausmachen.<br />

Die amazonischen Flüsse sind riesig wie Meere,<br />

oft ist das andere Ufer nur zu erahnen. Jeder Fluss<br />

hat s<strong>ein</strong>e eigenen Tücken <strong>und</strong> Besonderheiten,<br />

alle werden sehr respektiert. Einer der trügeristen<br />

Flüsse soll der Rio Madeira s<strong>ein</strong>, unberechenbar<br />

<strong>und</strong> hinterhältig, denn er führt immer viel Erde<br />

<strong>und</strong> Schlamm mit sich, was sozusagen über Nacht<br />

tückische Sandbänke entstehen lässt. Manchmal<br />

unterspült die Strömung auch <strong>ein</strong>e bestehende<br />

Sandbank, was <strong>ein</strong>e riesige Flutwelle auslösen<br />

kann. Nicht von ungefähr wird ihm nachgesagt,<br />

Zusammenfließen des Tapajós <strong>und</strong><br />

Amazonas vor Santarém<br />

<strong>Amazonien</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Foto</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lesebuch</strong> - <strong>Susanne</strong> <strong>Gerber</strong>-<strong>Barata</strong> 167

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