Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

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Entwicklungszusammenarbeit auf amazonisch: Ein fix fertiges Haus, um Obst zu verarbeiten, ganz ohne Früchte. Eine Station, die darauf wartet, Jungfische zu züchten – auch Helfen will nicht nur gelernt sein, sonder muss auch erwünscht sein und angenommen werden... . Amazonien, ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata 382
Von Schönheit leben Der Mann mittleren Alters nähert sich uns, den Bootstouristen, für einen, beiden Seiten willkommenen, Schwatz. Wir fragen ihn, was er denn von Beruf sei oder wovon er denn lebe? Die Antwort ist so kurz wie ironisch: – Von der eigenen Schönheit! – Den schmalbrüstigen Oberkörper entblößt, am Arm eine dicke Armbanduhr und im Gesicht deutlich indigene Züge, scheint er gerade damit nicht sonderlich gesegnet. Und das Haus da drüben? Der noch intakten, fast frischen Bemalung nach wohl erst kürzlich hingestellt, in dem man, wie man lesen kann, hier in Urucurea Früchte verarbeite, welche da denn verarbeitet würden? - Oh, gar keine. Hier gäbe es gar keine Früchte, nein. Das habe noch gar nie funktioniert. Ob der Ford Foundation und der Konrad Adenauer Stiftung, die zusammen mit brasilianischen Institutionen stolz ihre Partnerschaft auf den Wänden verewigt haben, wohl schon zu Ohren gekommen ist, dass hier nicht mal die Samen für einen Obstgarten zu existieren scheinen? Ja, Weltverbessern, helfen wollen ist nicht einfach. Die Szene wiederholt sich an anderen Orten mit anderen Projekten und Gebäuden. Gähnende Leere und wunderschöne Prospekte mit wunderbaren Worthülsen von erfolgreichen Kooperativen erzählen, die dem Augenschein nicht standhalten. Komischerweise sind die von außen aufgezwungenen Verbesserungen oft defekt, funktionsuntüchtig, auf Grund gelaufen, die Pumpe verrostet. Auch wenn man das wie immer fehlende Ersatzteil herbeischaffen würde, könnte sowieso keiner die Maschine reparieren. Der Anspruch auf Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit, der die moderne Entwicklungszusammenarbeit predigt, scheint hier noch nicht angekommen zu sein. Hier ist man, wie mir scheint, noch in der Entwicklungshilfe verfangen, nicht nur im Diskurs. Bilaterale Projekte, kurzfristige Lösungen, die die Leute, wenn das „Projekt“ abgewickelt ist, alleine lassen. Mangos und viele andere Früchte werden hier auch bei denen zu modrig stinkendem Schlamm, die sehr wenig haben, oder wie man in meinem Land sagt, zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Die Leute hier seien halt mit sehr wenig zufrieden. Oder mit dem, für das sich nun die verschiedenen lokalen und nationalen Regierungen Stimmen kaufen, im Tausch gegen alle Arten von „Bolsas“, Stipendien, für Familien, Kinder, Landarbeiter oder Fischer. Denn das ist der Beruf unseres Gesprächspartners, nur dass er halt während der Schonzeit ein kleines Gehalt dafür bekommt, dass er die gefährdeten Fischstände nicht noch weiter dezimiert. Wie die bösen Zungen der Erfolgreicheren lästern: dass die Leute, die ebendiese monatliche Zuwendung der Regierung bekämen, nun nicht mal mehr Açaí ernten würden oder Kastanien, kein Kunsthandwerk mehr herstellten, mit dem sie sich früher ihre einfache Existenz sicherten. Dona Eva, Besitzerin einer Metzgerei und eines Großhandels bringt es wunderbar neoliberal auf den Punkt: Sogar die Küchenkräuter, die früher jeder hinter dem Haus im kleinen Hochbeet aussäte, würden sie nun in der Stadt kaufen! Monatsanfang. Wie immer bilden sich vor den Lotterieverkaufstellen endlos lange Schlangen Die Regierung hat soeben den monatlichen Zustupf ausgezahlt. Der wird sofort in Grundlebensmittel umgetauscht, Reis, Bohnen, Milchpulver, Pasta. Es ist wohl einfacher, über Nacht reich zu werden, als im zu protestantischen Schweiße seines Angesichts. Die Leier ist endlos, scheinbar unlösbar. Leer stehende Verkaufsbaracken, von lokalen Politikern geschenkt, an denen es nur an der einen oder anderen hin und wieder was zu verkaufen gibt. Ob an der Geschichte des faschistischen, aber für seine Volksnähe heiß geliebten Gouverneurs Barata, von der Diktatur Getulio Vargas als Verwalter in Pará eingesetzt, etwas Wahres ist? Als wohl einer der ersten Lokalpolitiker, ein echter „Caudilho“, ein militärisch-politischer Leader, reiste er weit bis ins Landesinnere und kam deshalb auf einer Amazonien, ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata 383
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Amazonien Konzept, Recherche, Fotos
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Aus dem brasilianischen Amazonas od
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Prolog Ribeiro, Ribeirinho Ribeiro,
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Im Flug Sozusagen im Flug zieht ein
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Klimaschock Amazonien, ein Foto- un
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Babyrosa Ich warte mal wieder irgen
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Ob es an den ungewohnten Buchstaben
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Curupira, der Beschützer des Regen
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Von den Wassern Amazonien, ein Foto
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Belém modern Auf der super-elegant
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Manaus große alte Lady, das Theate
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Erinnerung an Henry Ford. Ob daraus
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Der Wasserturm Es dreht sich alles
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vor die unvergitterte und weit offe
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Obidos, die Kehle des Amazonas Das
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Pro forma oder “Para Inglês ver
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drei Staaten teilen soll. Für die
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Sant´Anas hausgemachte Nachspeisen
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Marajó Der kleine Junge, der da so
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Bragança Woran erkennt man, dass e
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Amazonien feiert Maizenaschlachten
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Maizenaschlachten am Karneval Immer
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Karneval an der Baía do Sol Von We
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Der Block der Prinhas verspricht 10
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Tanzschritte aufeinander ab. Lässt
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Das Fest der Heiligen Dreifaltigkei
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Junifeste Eine prominent angebracht
Feierlichkeiten zu Ehren São Pedro
São Pedro, Alter do Chão Amazonie
verschönt, am Bug eine Schnur mit
Immer Freitags Chorinho bei Dona Gl
Allerseelen, 2017 Amazonien, ein Fo
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Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

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