Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

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In der lokalen Schule, die nach dem indigenen Stamm der Boraris benannt ist, lernen die Kinder der Unterschicht so nützliche Dinge wie Nheengatu. Nheengatu, einst Lingua franca, eine Art “Generelle Sprache”, wurde von den Kolonisatoren und den Jesuiten im Schulunterricht und in der Katechese verwendet. Sie wird heute aber als ethnische Affirmation indigener Bevölkerungsteile, die ihre Muttersprache verloren haben, an verschiedenen öffentlichen Schulen unterrichtet. Amazonien, ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata 338
Vom Kolonisiert-Werden „Nascer português era obrigação de morrer peregrino“, so schrieb es einer der berühmtesten Jesuiten, der bis heute für seine „Sermões“ hoch gerühmte Antônio Vieira. „Wer als Portugiese geboren wird, ist dazu bestimmt als Pilger zu sterben.“ Ob er damit wohl die Mission der Jesuiten (und anderer religiöser Orden) und/oder den Amazonas gemeint hat, den er selber sehr gut kannte? Sein Orden schickte ihn, den geschickten Politiker, den mächtigen Vertrauten und intimen Berater des portugiesischen Königs zwischen 1653 und 1661 auf eine Mission den Amazonas hoch. Im seinen unvergleichlich bildhaften „Sermões“, Predigttexte und Briefe, beschreibt er den Amazonas seiner Zeit als eine Art Turmbau zu Babel. Auf seinen Reisen stieß er auf so viele verschiedene indigenen Sprachen, dass er dafür den biblischen Vergleich schuf. Der wiederum zeigt uns, dass der Amazonas schon zu dieser Zeit keinesfalls ein unbewohntes Paradies war. Wen überrascht´s? Mitten im Amazonas versteckt sich ein hochkomplexer Teil Weltgeschichte. Noch versteckt und nur zögerlich stoßen die neuesten Forschungen und mit ihnen die unterschiedlichsten Neubewertungen der amazonischen Geschichte der Zeit vor und während der Besetzung durch die Portugiesen bis zu einem breiteren Publikum vor. Auch hier im Amazonas wird, wie auf der ganzen Welt, die Geschichte der Kolonisation ganz neu bewertet. Manche Forscher sprechen, je nach politischer Couleur eine sehr anklägerische Sprache, sehen in der Ausrottung der Indigenen Bevölkerung einen der größten Genozids oder Ethnozids der Geschichte. Auch die Betroffenen melden sich immer mehr und immer artikulierter zu Wort. Längst haben sie sich im Ausland potentere Partner zugelegt als hier in Brasilien, wo der Frage der Indios noch immer eine gute Lobby fehlt. Wie die neuesten Forschungen beweisen, soll es laut Schätzungen bei der Ankunft der Portugiesen in Brasilien zwischen drei und fünf Millionen Indigene gegeben haben. Die teilten sich in ungezählte Stämme mit eigener Sprache und Kultur auf. Die Aufzeichnungen der ersten Chronisten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die die Flüsse Solimões und Amazonas bereisten, sprechen von unzähligen indigenen Nationen, die entlang der Flussufer siedelten. Sie wiesen besonders auf das reiche Angebot an Nahrungsmittel hin, über das die lokale Bevölkerung verfügte. Arm in Arm mit den Kolonisatoren, den ersten Portugiesen, kamen die unterschiedlichsten katholischen Orden, ausgeschickt von der allmächtigen katholischen Kirche in den Amazonas. Sie fanden, und finden hier, heute sind es besonders die evangelikalen Kirchen, ihre letzten Grenzen, um missionarisch tätig zu werden. Es gilt in der Zwischenzeit als bewiesen, dass es Portugal vor 500 Jahren wohl ohne die tatkräftige Hilfe, der, zu dieser Zeit bis zum Hals in die Gegenrevolution verstrickte, katholische Kirche nicht gelungen wäre, sich Brasilien, besonders den Amazonas, so erfolgreich untertan zu machen. Schon 1587 war ein Teil der Indiobevölkerung, in eigenen Indiodörfern ansiedelt, direkt den Orden unterstellt, der sie erziehen, zivilisieren und damit christianisieren sollte. Die Katholische Kirche ging systematisch vor. Allen voran wurden die allerbesten Kräfte, die Jesuiten, straffstens organisiert und mit ihrer eigenen, glasklaren, komplett globalisierte Vision eines weltumspannenden religiösen Imperiums von Brasilien bis Japan, in die Wildnis geschickt. Wo sie sich den Seelen genauso annahmen wie dem Kommerz mit dem Mutterland Portugal. Parallel dazu wurde in Europa, besonders in Spanien und Rom, komplexe Weltpolitik betrieben. Die war für die amazonischen Indigenen von entscheidender Bedeutung. Im Jahre 1452 gestattete eine päpstliche Bule das Versklaven von Sarazenen, Heiden und anderen Ungläubigen. Damit war die Sklaverei offiziell etabliert. Viele Jahre später aber wuchs unter der Federführung des Dominikaners Bartolomé Amazonien, ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata 339
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Amazonien Konzept, Recherche, Fotos
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Aus dem brasilianischen Amazonas od
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Prolog Ribeiro, Ribeirinho Ribeiro,
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Inhalt Aus dem brasilianischen Amaz
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Amazonien isst Ode an die amazonisc
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Im Flug Sozusagen im Flug zieht ein
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Amazonien Versuch einer Einleitung
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Klimaschock Amazonien, ein Foto- un
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Erste Eindrücke Nach einer Woche i
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Urkraft abgeschnitten. Was bleibt,
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Amazonien Grüne Hölle oder Paradi
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Ob es an den ungewohnten Buchstaben
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Tropenwald, feucht und immergrün W
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Soja oder Paranussbaum? - Von der Z
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Aramani bei Hoch- und Niederwasser
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Igarapé Bäche und Teiche im Regen
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Pororoca und Mangue, zwischen Ebbe
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Nicht mal der Parkplatz der Pfarrei
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Das Haus der Farinha Im Hinterland
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Erinnerung an Henry Ford. Ob daraus
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Der Wasserturm Es dreht sich alles
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vor die unvergitterte und weit offe
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Obidos, die Kehle des Amazonas Das
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Pro forma oder “Para Inglês ver
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drei Staaten teilen soll. Für die
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Sant´Anas hausgemachte Nachspeisen
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Marajó Der kleine Junge, der da so
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Bragança Woran erkennt man, dass e
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Amazonien feiert Maizenaschlachten
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Maizenaschlachten am Karneval Immer
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Karneval an der Baía do Sol Von We
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Der Block der Prinhas verspricht 10
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Tanzschritte aufeinander ab. Lässt
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Das Fest der Heiligen Dreifaltigkei
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Junifeste Eine prominent angebracht
Feierlichkeiten zu Ehren São Pedro
São Pedro, Alter do Chão Amazonie
verschönt, am Bug eine Schnur mit
Immer Freitags Chorinho bei Dona Gl
Allerseelen, 2017 Amazonien, ein Fo
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Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

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