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Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

Foto- und Lesebuch über den brasilianischen Amazonas

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n<strong>ein</strong>, langsam, das Hinterrad voraus, wird es über<br />

Bord gelassen, bedächtig, zirkelnd, nun den<br />

Lenker, den die Hilfskraft wie <strong>ein</strong>en Stier an den<br />

Hörnern packt <strong>und</strong> unendlich sorgfältig über den<br />

schmalen Steg hinunterzieht. Jetzt gilt es nur<br />

noch, das schwere Ding, schon sind sie zu dritt,<br />

die schieben, stemmen <strong>und</strong> ziehen, das steile<br />

Uferbord hinauf zu bekommen. Geschafft. Die<br />

letzten Passagiere, <strong>ein</strong>e ältere Frau mit <strong>ein</strong>er<br />

Madonna auf dem Shirt <strong>und</strong> Leggins, <strong>ein</strong> Mann<br />

steigen aus, ihr hält der Hilfsarbeiter gar helfend<br />

<strong>ein</strong>e Hand entgegen, als sie mit weit<br />

ausgebreiteten Armen das Stegchen<br />

hinunterzirkelt.<br />

wohl gerade, um irgenwo im Hinterland noch <strong>ein</strong><br />

Zimmerchen anzubauen. Schon verschwinden sie,<br />

roten Staub auf dem Asphalt hinterlassend, <strong>ein</strong>er<br />

nach dem anderen, in <strong>ein</strong>em der kl<strong>ein</strong>eren Boote.<br />

Ob ich wohl auch so auffällig weißhäutigausländisch<br />

aussehe, wie das ältere Ehepaar auf<br />

Landgang? Ihr Kreuzfahrtschiff liegt weit draußen.<br />

Sie tragen schwer an ihren Wasserflaschen <strong>und</strong><br />

sind sichtlich von der Hitze mitgenommen. Nur<br />

Ausländer wie ich wollen die ganzen Kilometer der<br />

Kais zu Fuß erk<strong>und</strong>en…. . Da, ziemlich erschlagen<br />

steigen sie in <strong>ein</strong>s der wartenden Taxis. Für das<br />

Mototaxi fehlt ihnen dann doch der Mut.<br />

Die Mototaxis allerdings sind immer da. Je nach<br />

Tageszeit, Rushhour ist der frühe Morgen <strong>und</strong> der<br />

späte Nachmittag, da sind sie alle unterwegs.<br />

Nach dem Mittagessen wird es deutlich ruhiger.<br />

Nachmittags, wenn die Hitze am stechensten ist,<br />

gibt es nur <strong>ein</strong> paar verlorene Passagiere. Auch<br />

die Träger haben ihre tischblattgroßen Ziehkarren<br />

beiseite gestellt. Mir bleibt nur noch das frei an<br />

der abfallenden Mauer hängende Fahrrad, n<strong>ein</strong><br />

halt, es ist ganz <strong>ein</strong>fach an <strong>ein</strong>en der vielen in der<br />

abfallenden Böschung <strong>ein</strong>gelassenen Schiffsringe<br />

gekettet, schwer mit <strong>ein</strong>em luftigen Korb <strong>und</strong><br />

<strong>ein</strong>em recycelten Mehlsack bepackt, als <strong>Foto</strong>sujet.<br />

Faszinierend sind auch die herbei gekarrten, zu<br />

<strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en Mauer aufgebauten Ziegelst<strong>ein</strong>e, die<br />

darauf warten, verschifft zu werden. Reichen<br />

<strong>Amazonien</strong>, <strong>ein</strong> <strong>Foto</strong>- <strong>und</strong> <strong>Lesebuch</strong> - <strong>Susanne</strong> <strong>Gerber</strong>-<strong>Barata</strong> 308

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