Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

Ob es an den ungewohnten Buchstabenkombinationen
der verschiedenen indigenen Sprachen
liegt, dass mich diese Namen bis heute verwirren?
Da lasse ich mich lieber von der stupenden
Schönheit und Vielfalt der satinen Rinden,
samtenen Moosen, seidigen Flechten, Schwielen,
Rissen und dekorativen Luftwurzeln der
absurdesten, dekorativsten Kletterpflanzen
betören, in deren Vielfalt ein einzigartig
monochrom grüner Reiz verborgen liegt, auch
wenn sie namenlos bleiben.
Interessant sind auch die vielfältigen
Philodendren, die so manches europäische
Wohnzimmer schmücken. Hier wuchern sie
sozusagen außer Kontrolle. Ihre fingerartig
ausgeschnittenen Blätter erreichen gigantische
Proportionen. Ranken sich, in Spiralen immer
rund um den Stamm herum bis ans Licht oder
klettern pfeilgerade hoch, die dekorativen Blätter
mit den verschiedensten weißen Zeichnungen
wechselseitig geometrisch angeordnet. Ein Kapitel
für sich sind die Dornen, Hörner, Höcker und
gefährlichen fingerlangen Stacheln. Gut
verborgen, scheinbar harmlos legen sie sich in
regelmäßigen Abständen ringförmig um Stämme
und Äste. Seien Sie auf der Hut, manche haben
Widerhaken! Sollen sie doch kostbare Blätter und
Samen vor den allgegenwärtigen Fressfeinden
bewahren.
Kein Zweifel, es gibt immer noch unendlich viel
Unbekanntes, Unerforschtes, Mysteriöses hier im
Regenwald. Deshalb schaut auch die Wissenschaft
mit glänzenden Augen auf den Amazonas, auf den
intakten Tropenwald. Wer weiß, ob eine seiner
Pflanzen, Moose, Schimmelpilze oder Tiere uns
gar von Menschheitsgeiseln wie Krebs oder
anderen Krankheiten befreien kann?
Blumenverkäufer –
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