Amazonien - ein Foto- und Lesebuch - Susanne Gerber-Barata

war es fehlender Platz oder Mittel oder andere
freundliche Ausreden, die aber auch einfach als
fehlendes Interesse interpretiert werden
könnten. Je schlechter der Zustand er Bücher,
desto kräftiger die Argumente fehlender
Fachkräfte, die sich mit der Restauration alter
Bücher auskennen. Um ein Haar nur wäre sie
aufgelöst worden, die einzelnen Bücher an
Buchantiquariate verkauft worden.
Es ist der Sensibilität einer Professorin aus São
Paulo zu verdanken, sie absolvierte im Norden ein
Praktikum, dass die Bibliothek schlussendlich
geschlossen in öffentliche Hände überging. Da
wird sie, wer weiß, vielleicht eines Tages gar
entstaubt, aus ihrem Eremitendasein befreit,
restauriert werden, um von Neuem von jungen
Leuten als Nachschlagewerk benutzt zu werden,
auch in der Zeit des Internets! Sie gäbe dann der
lokalen Gesellschaft ein Stück Vergangenheit
zurück, was es erlaubte, auch die Zukunft besser
zu verstehen.
Als Nachtrag sozusagen, von einem entfernten,
angeheirateten Verwandten im Amtsanzeiger
entdeckt, verheiratete die fast Adoptivtochter
posthum den kleinen, alten Mann mit ihrer
Schwester. Die kam so, wie die Jungfrau zum Kind,
zu einer lebenslangen Pension. Wie die
Familiensage geht, wollte keiner gegen sie klagen.
Und die bösen Zungen berichten, dass sich die
zwei Schwestern entzweit hätten, und die falsche
Geliebte des alten Onkels nun ganz allein das
sichere Geld durchbringe.
kleiner
Partenon
der Tempel der Erziehung
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